Yasmo auf der Bühne
Foto: Christoph Leeb

Yasmo: Laut und Nicht Lost

„Laut Und Lost“ heißt das dritte Album der Wiener Poetry-Slam-Künstlerin und Rapperin Yasmo. Gemeinsam mit einer bestens aufgelegten Klangkantine wurde die Platte am Donnerstagabend im Linzer Posthof präsentiert.

Januar ist ja meistens der Monat, der im Zusammenhang mit Konzerten eher mit dem Attribut „Tristesse“ verbunden wird. Nicht so allerdings am vergangenen Donnerstagabend, als die Wiener Rapperin Yasmo samt ihrer achtköpfigen Klangkantine im durchaus saunageeigneten kleinen Saal des Linzer Posthofes ihre neue Platte „Laut und Lost“ präsentierte. Gut gelaunt mit „1000 Liebe“ – dem Yasmo’schen Äquivalent für „liebes Publikum, seid ihr noch da?!“ – und durchaus echt anmutenden Scham ob ihrer nicht unbedingt ausgeprägten Oberösterreich-Aussprache werden hier Thematiken wie Selbstbestimmung („Mein Nein“), emotionale Herausforderungen („Issues“) sowie Erinnerungen an eine bessere (?) Zeit („90er Kind“) verarbeitet. Daneben gibt es natürlich auch alte „Klassiker“ des mittlerweile doch schon drei Alben umfassenden Werks von Yasmo & der Klangkantine zu hören („Weit Weit Weg“, „Girls wanna have fun“).

Zufriedenes Publikum

Ein Konzert also, wo die Setlist nur wenige Wünsche offen ließ. Sichtlich glücklich ist Yasmo natürlich auch darüber, dass die gut 200 Leute, die den heimeligen kleinen Posthof-Saal in eine Sauna verwandelten, nicht nur respektvoll und textsicher, sondern auch durchaus tanzmotiviert waren. Kein Wunder, wenn ein Gutteil der Klangkantine aus der Musikhochburg Oberösterreich stammt. Über die Messages, die Yasmo in ihren Texten verarbeitet, kann man sowieso noch immer keine geteilten Meinungen haben: Gleichberechtigung, Antisexismus, persönliche Herausforderungen, die nicht auch noch durch die Gesellschaft stigmatisiert werden sollen. Unterschreiben wir so – da verzeihen wir auch gerne das eine oder andere „1000 Liebe“ zu viel und feiern dafür, dass die Zugabe ohne leidige Pause davor durchgezogen wird. Fazit: So kann man in den Konzertjanuar starten!

Foto: Christoph Leeb, Andreas Wörister

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.