Foto: Andreas Wörister

BORG Linz Sounds 2023: The Future Sound

Eine liebgewonnene Tradition unter „anderem“ Stern: das BORG Linz beweist auch 2023, dass man sich um heimischen Musiknachwuchs wenige Sorgen machen muss.

Musiknachwuchs aus Oberösterreich? Immer beliebt, spielen doch in vielen der bekanntesten Ensembles Österreichs Personen mit, die ihre musikalischen Wurzeln im „Land ob der Enns“ haben. Das Linzer BORG bietet hier mit dem Popularmusik-Zweig seit gut mehr als zwei Jahrzehnten die Möglichkeit, musikalische Ausbildung mit „klassischer“ Schule zu verbinden. Heuer, wie immer im Linzer Posthof, dessen großer Saal sich an diesem Donnerstagabend gut gefüllt zeigte, standen hier die Kreationen der Oberstufen-Ensembles am Programm. Heuer unter einem anderen, mehr als traurigen Stern. Denn Mitbegründer des Pop-Borg und Gitarrenlehrer Georg Wild war heuer völlig überraschend verstorben und hinterließ eine Lücke, die wohl nur schwer zu schließen sein wird. Umso bemerkenswerter ist es, dass man das auf der Bühne wenig merkte. Außer dann, wenn ein Song gespielt wurde, der dem verstorbenen Lehrer wohl nicht so gefallen hätte.

Musikalisch? Wurde gewohnte Kost geboten. Ja, wir haben uns mittlerweile gemerkt, dass das Hauptaugenmerk auf deutsche Texte gelegt wird. Dass einige der Protagonist:innen des Abends nervöser schienen als andere? Geschenkt. Was uns aber aufgefallen ist: mit einer Ausnahme nur Frauen an den Vocals – das soll hier auch nicht unerwähnt bleiben. Gepaart mit treuem Publikum, Texten, die, ohne die Standardfloskel zu bemühen, ehrlich wirkten, sowie sichtlich Motivation auf der und vor allem vor der Stage. Kann man an einem Donnerstag schon mal machen. Der liebe Georg auf einer Wolke weiter oben wird hier auch sicherlich Spaß gehabt haben!

Fotos: Andreas Wörister

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.