Crush: Past Perfect
„Past Perfect“ heißt das zweite Album der steirischen Dream-Pop-Aushängeschilder von Crush. Ein Frühlingsalbum, wie es die Band selbst bezeichnet. Zurecht, wie wir finden!
Crush sind eine der Bands, die uns hier auf subtext.at mit Sicherheit am längsten begleiten. Das Quintett aus der steirischen Hauptstadt Graz hat es uns mit der EP „No Easy Way“, dem Debutalbum „Sugarcoat“ und der zweiten EP „Sundown“ mehr als angetan. „Past Perfect“, das in diesem Mai erschienene zweite Album, könnte man fast als logische Fortsetzung davon bezeichnen. Kein Wunder, sind doch einige Tracks auch nicht mehr unbedingt brandneu und wurden erst jetzt auf Platte verewigt.
Macht aber überhaupt nix – denn Crush wissen, wie man den Spagat zwischen New Wave, Dream-Pop und Indietauglichkeit schafft. Das wurde bereits bei Single-Auskopplungen wie „Run“ deutlich, die uns bei dem einen oder anderen Live-Set bereits überzeugen können. „Past Perfect“ ist aber mehr als nur eine Aneinanderreihung von Songs. Genausowenig wie es eine reine Feelgood-Platte geworden ist, wie Tracks wie der zweite auf der Platte, „Monsters“, beweisen. Oder sogar noch davor, im Opener „Just Work, No Play“, wo gegen die vorherrschende „Nur Leistung zählt“-Gesellschaft angesungen wird.
Ein bisschen weiter Richtung Pop
Ganz leugnen können es Crush aber nicht, dass sie sich mittlerweile in der (nicht nur) heimischen Pop-Landschaft wohler fühlen, als es vielleicht bei Vorgängerplatten noch der Fall war. Songs wie „The Rush“ samt dazugehörigem Video zeugen davon, und bei Tracks wie „Daffodils“ oder der vielleicht unterschätztesten Nummer der Platte, dem letzten Song „Where Flowers Grow“, verstärkt sich dieses Gefühl noch. Ein Song zwischen Sehnsucht, Aufbruch und Hoffnung auf eine bessere Welt – so kann man eine Pop-Platte anno 2023 schon mal beenden. Es sind dann aber doch eher starke Frühlingsgefühle, die Crush auf „Past Perfect“ hervorrufen. Einer Platte, von der die Band selbst sagt, dass es wie ein „Rückblick in ein Fotoalbum aus längst vergangenen Lebensabschnitten“ ist. Ein Rückblick, der zwar um einiges pop-affiner als die Vorgängerwerke geworden ist, aber auch eine Entwicklung, die Crush gut getan zu haben scheint. Eine der besseren Indie-Pop-Platten des Jahres, so viel trauen wir uns schon zu sagen. Und bald auch auf Tour in Linz, genauer gesagt am 26.5. in der ehrwürdigen KAPU!
Crush: past Perfect
VÖ: 05.05.2023
CD, Vinyl, Digital
Numavi Records
Live
13.5. Graz, Forum Stadtpark
21.5. Zagreb, Club Mocvara
26.5. Qlash.at presents: Crush, Curb @ KAPU
27.5. Wien, Kramladen