Oehl Roeda Steyr
Foto: Andreas Wörister

Oehl: Jazzabend in Steyr

Mit einem Jazz-Setup und viel Einfühlsamkeit beehrten Oehl am Freitag Abend das Röda Steyr. Ein wunderschöner Konzertabend, trotz einiger Störfenfriede im Publikum. Support kam von Hayden Arp.

Es ist doch immer wieder schön in seine alte Studienstadt zurückzukehren. Steyr und natürlich auch das Röda haben ihren ganz speziellen Flair. Etwas ganz Intimes und Romantisches, was auch ganz generell auf diesen Abend zutrifft.

Amerika trifft Nordeuropa

Begonnen hat der Abend dann mit dem amerikanischen Songwriter Hayden Arp. Sehr symphatisch, schöner Sound mit gleichzeitig schönem Gesang und instrumental abwechslungsreich. Erinnert stellenweise an nordische Bands wie Of Monsters and Men oder an Bands wie Alameda. Sanft, poppig, aber trotzdem nicht langweilig. Ganz großartig und auf jeden Fall ein Künstler, den man weiter verfolgen sollte.

Unangenehme Nebengeräusche

Hier jetzt bevor wir zu Oehl kommen eine kleine Zwischenanmerkung, die ich leider wieder bringen muss. Ich weiß ich höre mich nach einer kaputten Schalplatte an, aber es muss sein. Vor allem da es auch Oehl am Ende ihres Sets selbst angesprochen haben. Ein Konzert ist kein Stammtisch! Es ist gegenüber den Künstlern auf der Bühne und auch gegenüber allen anderen zahlenden Gästen einfach unhöflich, wenn es während des Konzertes lautstarke Unterhaltungen im Publikum gibt. Konstant diese Störgeräusche im Ohr zu haben, während man sich auf die Musik konzentrieren will, ist so unglaublich nervig. Haltet euren Mund oder geht zum Reden vor die Tür!

Oehl mal ganz anders

So, Rant hiermit wieder vorbei, weiter zum Headliner dieses Abends, zu Oehl. Die präsentierten sich in einem ganz neuen Set Up. Reduziert, ruhiger, persönlicher. Die ganze Performance in Richtung Jazz getrimmt, auch die Lieder in ihrer Darbietung etwas angepasst. Eine schöne Abwechslung und bisher so noch nicht gehört. Die Setlist: eine schöne Mischung aus alten und neueren Songs, ruhiger und schneller. Ein bisschen verzeih ich Oehl die Fake-Ankündigung, dass für den gemeinsamen Song Yukno auf die Bühne kommen, aber nicht ganz – böse! Generell nahm sich Oehl an diesem Abend sehr viel Zeit. Nicht nur für die Musik, auch für Gespräche mit dem Publikum. Schön, wenn ein Konzert mal nicht gestresst ist, sondern die Zeit hat, sich zu entfalten und zu wirken. Zum krönenden Abschluss gab es dann noch die Zugabe – weitestgehend akustisch, ein schöner Abschluss trotz den beiden Plaudertaschen. Gerne wieder, Oehl!

Fotos: Andreas Wörister

Musikliebhaber, Festivalreisender, Konzertsüchtig, Vinylnerd, Photograph, Konzertveranstalter, Linz-Liebhaber