Jack Frost. Die finale Show im Posthof Linz
Foto: Christoph Leeb

Jack Frost: From Here They Walk Alone

Der Posthof lud vergangenen Freitag zum fulminanten Abschiedskonzert der Band Jack Frost. Im gut gefüllten Großen Saal wurden die Endzeithymnen der Band noch einmal zelebriert, bevor der Vorhang für immer zu gegangen ist.

Diesen Abend hatten schon einige Linzer*innen seit Monaten im Kalender markiert: Nach 30-jährigem Bühnenjubiläum verabschiedeten sich die Gloom-Rocker von Jack Frost von der Bühne. Durch die Krebserkrankung wurde die Stimme von Frontman Phred Phinster 2021 geraubt – und damit Jack Frost das wohl prägendste Element ihrer Endzeithymnen. So übernahm an diesem Abend der langjährige Weggefährte der Band, Michelle Darkness, legendärer Sänger der schwäbischen Gothic-Rock-Ikonen End of Green, das Mic.

Und alle waren da, ALLE. Auf den Gängen und im Saal des Posthofs konnte man wohl zu jeder zweiten Person an diesem Abend „Hallo“ sagen. Legendäre Musiker*innen aus Linz oder Beisl-Gefährten der Band – da waren sie alle an diesem Abend.

RONNIE ROCKET & DIE LETZTEN RAKETEN

Die Vorband an diesem Abend waren Ronnie Rocket & Die Letzten Raketen. 40 Jahre nach ihrem ersten Album gibt es nun ein neues – „Aus den Kellern der Nacht“. Mehrere Gäste an diesem Abend bezeichneten Ronnie Rocket als Legende. Legende? Ja, wirklich – Namen wie Neil Young, Steppenwolf, Falco, und viele mehr stehen auf der langen, langen Kooperationsliste des Herrn Rakete. Uns persönlich und einige andere Personen hat er an diesem Abend aber nicht abholen können, der Sauerstoff on stage ist ihm aber nicht ausgegangen. Womöglich sind wir Millenials auch einfach zu jung dafür. Aber so wurde weiter mit Spannung die Band, wegen der wir alle gekommen waren, erwartet.

Die Gloom Rock Bastards

Jack Frost sind wohl die Band, die man als eine der ersten aufpoppen sieht, wenn man „Instution“ und „Linz“ mit einer Musikgruppe verbindet. Das Quintett beendete am Samstag ein drei Jahrzehnte andauerndes Schaffen. Von „You Are The Cancer“ bis zu „Like Icons We Fall“ und „Dirty Old Man“ waren natürlich auch alle Evergreens der mehr als stattlichen Diskografie vertreten. Die Stimmung im Raum, als Jack Frost mit ihrem Intro los legte, war unglaublich. Eine Spannung, die den ganzen Saal erfüllt hat und man bekam fast Gänsehaut. Die Band, bestehend aus Phred Phinster (Manfred Klahre), Mournful Morales (Robert Ritter), Gary Gloom (Christoph Schmid), Helmuth Bacher (Hell Baker) und Collossos Rossos (Martin Kollroß), bescherte dem Publikum einen unvergesslichen Konzertabend.

Den Gesang übernahm an diesem Abend Michelle Darkness. Einen passenderen Sänger für diese große Aufgabe gibt es wohl nicht. Mit einer unglaublich guten Stimme bestreitet er den Abend . Er betonte dabei immer wieder, welche Ehre es sei, dass er an diesem Abend die Texte statt Phred Phinster singen durfte. Zwei Stunden wurde durch gespielt, danach gab es noch einige Songs als Zugaben. Der letzte Song, der an diesem Abend gespielt wurde war, „From Here I Walk Alone“. Dieser Song brachte dann nicht nur die Band, sondern auch einige Menschen im Publikum zum Weinen. Danach wurde noch auf der Bühne angestoßen und die Band bejubelt. Ein würdiger Abgang für eine große, große Linzer Band. Fare Well, Jack Frost!

Fotos: Christoph Leeb

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