Takeshi's Cashew im Posthof Linz
Foto: Christoph Leeb

Takeshi’s Cashew: Mehr Cosmofunk für die Welt!

Es gibt wenige Bands, deren Sound so einzigartig ist, dass eine Einordnung schwierig ist. Eine davon war am letzten Donnerstag im Linzer Posthof zu Gast. Takeshi’s Cashew präsentierten ihre Version des „Psychodelic Cosmofunk“. Eine verdammt ansteckende Performance.

Knapp 100 Leute werden es dann schon gewesen sein, die Takeshi’s Cashews Einladung in den Linzer Zeitkultur-Hafen gefolgt waren. Die Wiener Combo hat aktuell mit „Enter J’s Chamber“ ihr zweites Album veröffentlicht, dem Nachfolger zu ihrem Debut „Humans in A Pool“. Supportact an diesem Abend? Gab es keinen! Und so beginnt beinahe um 20:15 pünktlich zur Primetime ein Konzert, wo man der Band den Spaß am Livespielen zu jeder Zeit abnimmt.

Es ist, wie es in der Ankündigung zum Konzert beschrieben wird: Der Besucher hat hier eher das Gefühl, auf dem ausgefeilten Jam eines Sextetts zu sein, das sich nicht nur auf der Stage blendend zu verstehen scheint. Vocals? Braucht’s nicht. Hier werden von Afrobeats, Rock und Funk verschiedene Stile zu einem ganz eigenen Mix vermengt. Nicht selten hat man als Zuhörer das Gefühl, dass dieser Mix in DIY-Venues genauso gut funktionieren würde wie in größeren Konzerthallen. Takeshi’s Cashew bieten einen Mix, der dem Publikum vielleicht anfangs noch nicht komplett geläufig war, sich im Laufe des Konzertes aber immer mehr in die Gehörgänge einbrannte. Zumindest angesichts der stetig steigenden Intensität beim Tanzen nach zu urteilen.

Neues Material? Gab es natürlich auch zu hören. Takeshi’s Cashew schaffen das, was man von einer Band vielleicht manchmal zurecht erwartet: Live fast noch besser als auf Platte zu klingen. Knappe eineinhalb Stunden Konzert zum Vergessen an das Drumherum und ein Sich-Hingeben an die Musik. Alleine deswegen ist dieser Act mehr als eine Entdeckung wert: um seinen musikalischen Horizont zu erweitern! Nächstes Mal auch gerne vor noch größerer Crowd in einem der größeren Posthof-Konzertsäle!

Fotos: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.