versengold posthof linz
Foto: Christoph Leeb

Versengold: Spielleute im Posthof

Am 08.03.2024 beehrten die Spielleute der Folk-Rock-Band Versengold den Posthof. Es sollte ein Abend voll guter Stimmung und Konfetti werden.

Bevor die Bremer Band jedoch die Bühne betrat, kamen Reis against the Spülmaschine zum Zug, um dem Publikum einzuheizen. Ihr Stil, den sie selbst als „Musik-Coverett“ bezeichnen, besteht darin, Melodien bekannter Lieder mit neuen, humoristischen Texten zu versehen. So wird zum Beispiel aus „Feliz Navidad“ „Flies mal das Bad“. Die beiden Musiker bewiesen auch deutsche Gründlichkeit, indem sie mit Klemmbrett und Checkliste das Publikum für Versengold freigaben. Auch wenn die Texte dem Publikum größtenteils unbekannt waren, so sorgten sie für einige Lacher und losgelöste Stimmung. Beste Voraussetzungen also für den Main Act.

Versengold

Versengold befindet sich gerade auf der „Lautes Gedenken Tournee“ zum 20-jährigen Bandjubiläum. Es war mit ihrem letzten Österreichkonzert für diese Tour quasi ein kleiner Tourabschluss. 

Die Band startet stark mit „Glimmer und Gloria“ und liefert Musik vom Feinsten. Auch mit viel Konfetti, wie sich das für ein richtiges Versengold-Konzert gehört. Manche dieser Schnipsel schafften es sogar bis nach Hause. Generell lag der Fokus der ersten Lieder stark auf Feiern und das Leben zu genießen. Bei „Verliebt in eine Insel“ fing das Publikum stark zu tanzen an und beim Klassiker, „Der Tag, an dem die Götter sich betranken“, sprangen sogar die Besucher auf der Tribüne mit. Auch bei „Wir feiern den Norden“ wurde lautstark mitgetanzt und gesungen und vielleicht wurde im Publikum die eine oder andere Idee für einen Urlaub in Norddeutschland geboren. 

Weiter ging es mit „Labyrinth“ aus dem neuesten Album „Lautes Gedenken“, das sich textlich doch etwas nachdenklicher gibt. Auch das nächste Lied „Tod und Trommel“ bewies, dass die Band nicht nur Lieder zum Feiern kann, da man hier vor Augen geführt bekommt, dass der Tod der einzige Gewinner eines Krieges ist. Anschließend wurde das namensgebende Lied „Lautes Gedenken“ Gespielt. Die Band widmet dieses Lied, Familie, Freunden und Fans, die sie unterstützten, aber nicht mehr unter uns weilen. Hier wurde auch die eine oder andere Träne unter den Konzertbesuchern gesehen.

Um die Stimmung wieder aufzuhellen, wurde mit „Sally O’Brien“ ein lustiges Weihnachtslied gespielt. Stilecht setzte die Band hierzu Zipfelmützen auf und so kam fast so etwas wie Weihnachtsstimmung auf. Auch die nächsten beiden Nummern animieren wieder zum Feiern und Tanzen. Danach kommt wohl eines der schönsten Versengold-Lieder: „Haut mir kein Stein“.

Ausflüge ins Publikum

Hierbei wird der schwere Autounfall des Sängers verarbeitet und ist generell etwas melancholischer. Zu diesem Song wechselten teile der Band zur Tontechnik. Um die Stimmung wieder in Feierlaune zu bringen, wurde nun „Thekenmädchen“ angestimmt. Besondere Publikumsnähe wurde hier bewiesen, als die Band auf einem Case durch das Publikum zurück zur Bühne geschoben wurde.

Das die Band auch politisch eine klare Meinung hat, stellten sie mit „Wir tanzen nicht zu braunen Pfeifen“ unter Beweis. Der Titel ist wohl Erklärung genug, worum es in dem Lied geht. Um die Buntheit zu unterstreichen kam auch hier wieder Konfetti zum Einsatz. Beim letzten Lied vor der Zugabe zeigte die Band wieder ihr Faible für thematisch passende Hüte. Zu „Kobold im Kopf“ wurden Leprechaunhüte aufgesetzt und die Besucher dazu animiert, sich die T-Shirts auszuziehen und wie ein Saunameister über dem Kopf zu kreisen. Zur Zugabe wurde mit „Die letzte Runde“ und „Butter bei die Fische“ noch einmal das Leben und das Feiern besungen bevor dann mit dem klassischem „Abgesang“ das Konzert beendet wurde. 

Alles in allem war es ein tolles Konzert, das ganz nach den Liedern der Band zum Lachen, Tanzen und Feiern einlud. Wir sagen Danke für die schönen Stunden und hoffen auf eine baldige Rückkehr von Versengold nach Österreich.

Foto: Christoph Leeb