Rahel: die neue Welle
„miniano“ heißt die Debutplatte der Wiener Künstlerin Rahel, mit der sie derzeit auf Tour unterwegs ist. Vergangenen Donnerstag auch im Linzer Posthof – ein Gig, der zwar in Erinnerung geblieben ist, aber eine deutlich größere Crowd verdient gehabt hätte.
Donnerstagabend, schön ist es draußen, der Gastgarten lockt – vielleicht war das ja auch der Grund, warum der Andrang an diesem Konzertabend im Linzer Posthof leider nicht so groß wie verdient gewesen wäre. Die drei Bands des Abends hätten sich definitiv größere Aufmerksamkeit verdient gehabt.
Etwa der Opener des Abends, Bombataz. Sagt euch nix? Keine Panik, sagte auch uns bis zu diesem Donnerstag nix. Die Band aus Belgien hat im Rahmen der „Liveeurope“-Mitgliedschaft des Linzer Posthofes wohl einen Stopp im Zeitkulturhafen eingelegt. „Liveeurope“ ist eine gesamteuropäische Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, Venues europäische musikalische Diversität zu ermöglichen. Im Falle von Bombataz ist das durchaus gelungen. Ein wilder, tanzbarer Mix aus allen möglichen Genres ist das, was Bombataz da in ihrem halbstündigen Set präsentierten. Dabei stets mit einem Lächeln auf den Lippen – die Alben „Olympics of Love“ und „Baby Dry My Tears“ seien an dieser Stelle ans Herz gelegt. Leider, wie bereits erwähnt, vor eher schütterer Kulisse. Schade drum!
Ein quasi alter Bekannter ist hingegen Holli. Tobias Paal alias Holli ist in Oberösterreich aufgewachsen und mittlerweile in Wien beheimatet. An diesem Abend als Solo-Support für Rahel unterwegs präsentierte er die Werke seines im Vorjahr erschienenen Debutalbums „Der erste gute Tag“. Gepaart mit einer einzigartigen Attitüde on stage gab es mit „Ich seh die Sterne nicht“ auch einen neuen Song zu hören, und „Beifahrersitz“ geht auch beim zigsten Hören noch unter die Haut. Gerne wieder, lieber Holli!
Rahel: Zwischen Miniano und Juli
Headlinerin des Abends ist danach Rahel gewesen. Die Wiener Künstlerin hat mit „minano“ ihr lang erwartetes Debutalbum am Start (hier zum Interview) und gab sich trotz der geringen Besucherzahl bestens gelaunt. „Es gibt noch so viel Hoffnung wie es Zwerghamster gibt“ singt Rahel, und irgendwie scheint das auch das Motto des Konzertes zu sein. Neben inhaltlich anspruchsvollen Songs wie „wasserfall – 10 mal am Tag“ oder zum Schmunzeln anregende Tracks. Etwa wie „Schaffner“ oder „grütze – bist du gut im atmen“ – Eines haben sie gemeinsam. Hier wird getanzt! Getanzt zu einem Mix aus NDW, Pop, Rock, Alternative und einigem mehr. Angesichts dieser positiven Attitüde verzeiht man dann auch ein Juli-„Die perfekte Welle“-Cover. Schöne, ehrliche Musik, die zumindest den Anwesenden mehr als Spaß gemacht hat. Nächstes Mal dann vor 500 Leuten mehr!
Foto: Christoph Leeb