Stranger Cole: More Life
Happy Birthday, Stranger Cole: der jamaikanische Musik-Pionier feierte am vergangenen Mittwochabend in der Sauna der Linzer Stadtwerkstatt seinen Geburtstag. „More Life“ ist das Credo des Jamaikaners, der an diesem Abend bewies, dass er noch nicht zum „alten Eisen“ zählt.
30 Grad draußen, gefühlt das doppelte an Temperatur im Saal der Stadtwerkstatt: dieser Mittwochabend war auch in meterologischer Hinsicht ein heißer. Aber auch musikalisch ließ sich eine ob der Bedingungen erstaunliche Menge an Besucher:innen den Auftritt von Stranger Cole nicht entgehen.
Wilburn Theodore Cole alias Stranger Cole ist eine lebende Legende. Dieser Begriff wird ja oftmals inflationär verwendet, selten trifft er so punktgenau zu wie an diesem Abend. Passenderweise feierte Stranger Cole im Rahmen des Auftrittes in der Stadtwerkstatt-Sauna auch seinen Geburtstag. Seinen 82., genauer gesagt. Immer noch auf den Bühnen dieser Welt unterwegs, verbreitet er seine Message „More Life“. Aber dazu später mehr.
Soundsystem, Skankin‘ und „More Life“
Das „Aufwärmprogramm“ durften nämlich Linz‘ Finest in Sachen Soundsysteme, Fireclath Sound. Samt Dubplates von Acts wie Toots and The Maytals, mit Setdauer steigender Motivation und Def Ill’s legendären Rap-Skills. Thumbs Up, Soundbwoys! Backing Band von Stranger Cole im Rahmen seiner aktuellen Tournee sind „The Steadytones“. The Steadytones übernahmen auch dankenswerterweise gleich den „offiziellen“ Supportslot in der Stadtwerkstatt. Skankin‘ Tunes, dankbares Publikum in der Sauna, vollgeschwitzte Musiker, und eine dringend benötigte Pause nach dem Gig. Elektrolytausgleich: notwendig!
Stranger Cole muss man nicht mehr vorstellen. Der Jamaikaner ist der musikgewordene Pionier des Rocksteady ist mit „Rough & Tough“ in die Geschichte des Inselstaates eingegangen. Einer der ersten recordeten Songs und Wegbereiter für viele weitere Nummer-1-Hit, die folgen sollten. In „funky“ Disco-Hemd gekleidet samt Kappe gibt sich Stranger Cole ganz und gar nicht wortkarg. „More Life“ ist hier das Credo, das er seit Jahrzehnten zelebriert. Dass er eine Geburtstagstorte erhält, erübrigt sich von selbst – glückliche Gesichter im Publikum bestätigen das.
Es ist nicht selbstverständlich, dass 150 Leute bei schönstem Gastgartenwetter in eine Indoor-Konzertlocation pilgern. Umso schöner, dass Underground supportet wird. So dürften sich auch die Kooperationspartner der Hangöver Society und der Stadtwerkstatt ob des Andrangs gefreut haben. More Life, and please: more legends like these on stage!
Fotos: Christoph Leeb