average vale tudo
Foto: Christoph Leeb

Average: endlich „Vale Tudo“

„Vale Tudo“ heißt das aktuelle Album des heimischen Hip-Hop-Artists Average. Live präsentiert wurde es am vergangenen Freitag in der Linzer Stadtwerkstatt. Natürlich mit einem ganzen Haufen Wegbegleitern.

Lang hats gedauert, nun ist es endlich da: „Vale Tudo“, das neue Album des gebürtigen Linzer Rappers Average. Der ist mittlerweile auch in Wien daheim, ließ es sich aber natürlich nicht nehmen, in lokaler Atmosphäre in der Stadtwerkstatt die Platte zu präsentieren. Kein Wunder, ist Average doch jahrelang mit Tontraeger Records verbunden und gemeinhin das, was man als „Local Hero“ der Hip-Hop-Szene bezeichnet.

Supports hatte sich Average natürlich ebenfalls eingeladen. Zum einen Dynomite, der aus Vöcklabruck seine Lyrics in die Welt hinausträgt. Egal ob Frust über politische Ereignisse oder Ausflüge in die Welt des Roots-Reggae mit dazugehörigen Kräutern, Dynomite beweist Selbstironie und Sympathie auf der Bühne. Leider vor zu dieser Zeit noch schütteren Besucherzahlen. Sollte sich aber im Laufe des Abends bessern.

Support auf französisch

Dass danach mit Aist Connection auf Französisch Rappende auf der Stage standen, war gewiss kein Zufall. Average selbst kann man ohne Untertreibung als „frankophil“ bezeichnen, seine Liebe zu Marseille und dem dazugehörigen Fußballklub ist legendär. Aist Connection überzeugen wie schon vor kurzem bei der Releaseshow von Djaro in selbiger Location. Auch für nicht Französischsprechende einen Abstecher wert, nicht nur wegen der Ode an den Donaustrand!

Zwei Stunden Releaseshow

Fast zwei Stunden lang wurde danach der Release von „Vale Tudo“ zelebriert. Live leider nicht mit David Raddish, mit dem Average gemeinsam die Platte produziert hat. Er wurde vom allseits bekannten DJ Concept aber mehr als würdig vertreten. Dafür mit Paul Krackowitzer an den Live-Drums, die der Platte zusätzlichen Schub verleihen. Tracks wie „Kids“, das am Ende als Quasi-Cypher zelebriert wurde, „Visage“, „Sprache“ – Average ist sich selbst treu geblieben, musikalisch ist aber dennoch eine oft zitierte Weiterentwicklung ersichtlich. Natürlich dürfen auch Feature-Gäste nicht fehlen. Flip (Texta), wo auch ohne den zu diesem Zeitpunkt unauffindbaren Laima die Tracks der „Tuesday Classics“ und „Grotesk“ performt werden, der extra aus Wien angereiste Kayo, die Supports Dynomite und Aist Connection, dazu Wukong – die Gästeliste ist Hip-Hop-typisch lang. Auch den Laima hat man dann Gott sei Dank wiedergefunden. Dazu der immer noch drückenste Beat der Stadt in der „Spaßfreien Zone“, „Norma“, „Schui“, „Jetzt Mal Unter Uns“ – Wünsche blieben auf der Setlist keine offen. Lieber Average: auf bald, dann, wenn die privaten Struggles wieder der Musik weichen können!

Foto: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.