Das verbundene Wissen

 

Cloud Computing und die Zukunft des Rechners.Das Konzept des Cloud Computings ist genauso bestechend wie einleuchtend. Anstatt alle PC-Komponenten im eigenen Gehäuse zu haben – und natürlich auch immer am neuesten Stand zu haben – werden Berechnungen bzw. ganze Programme auf Servern ausgelagert und nur noch das Notwendigste auf den Computer des Benutzers via Internet gesendet.

Sehen wir uns zuerst einmal den aktuellen PC-Markt an: Der Kunde muss in regelmäßigen Abständen größere Investitionen in Form von neuen Rechnern tätigen, sonst kann er die neusten Programme oder Spiele, für die er natürlich auch wieder extra bezahlen muss, gar nicht mehr richtig verwenden. Die Hardware-Hersteller haben gut daran verdient und die Softwareschmieden natürlich auch, doch es ist etwas in Bewegung gekommen. Es immer einfacher geworden anstatt für Software zu bezahlen, sie sich illegal zu besorgen und nur mehr für die Hardware bezahlen zu müssen.

Ab diesem Jahr soll jedoch das Streamen von Videos die versendete Datenmenge von p2p-Netzwerken – die für einen Großteil der Produktpiraterie verantwortlich gemacht wird – überschreiten. Jetzt wird angefangen diese Entwicklung in ein Geschäftsmodell umzusetzen wie Onlive, einem Anbieter für Computerspiele, bei dem via interaktives Streaming es auch auf veralteteten Computern möglich ist, Spiele in High-End-Grafik zu spielen. Das Einzige, das man noch benötigt, ist eine DSL-Internetverbindung (Minimum 1,5 MBit), einen PC der Videos darstellen kann und man muss in der USA leben, denn in Europa gibt es diesen Dienst bislang noch nicht. Das ist aber nur ein Beispiel, wie man Cloud Computing nutzen kann. Google macht es schon länger, mit seinem Dienst Google Docs – oder auf Deutsch mit dem nicht sehr schneidigen Namen „Text und Tabellen“ – vor. Hier werden einfach alle Funktionen, die normalerweise in einem Office-Paket enthalten sind, direkt im Webbrowser geboten. Wie jedoch bei Google üblich, wird wieder einmal der Datenschutz mit den Füßen getreten. Man muss sich, ähnlich wie bei Facebook, schon selber darum kümmern, dass seine Dokumente vor Fremdzugriff geschützt sind.

Wenn sich dieser Trend also fortsetzt, dann wird man in Zukunft nur noch den Empfänger bei sich haben, der Rest wird auf Servern berechnet und nur noch komprimiert zum Nutzer gesandt. Es bleiben aber offene Fragen: Was ist wenn es zum Serverabsturz kommt? Wie sicher sind die Daten, in Hinblick auf Schadensersatzforderungen? Datenschutz? Wie kann oder soll man mit der erhöhten Abhängigkeit vom Internet umgehen? Alles Fragen die vor einem enthusiastischen Umstieg auf die „Wolke“ noch geklärt werden müssen.

Foto: fjaguero, Lizenz http://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/deed.de