Crossing Europe 2018: NIC JAKO DŘÍV / Nothing Like Before

Die Dokumention „Nothing Like Before“ zeigt im Stile eines Spielfilms anhand von vier Episoden das Leben von fünf jungen Erwachsenen in einer kleinen, tschechischen Grenzstadt. Der Film zeigt die Scheidewege zwischen Kindheit und dem Erwachsenwerden und wie die jungen Protagonisten und Protagonistinnen versuchen diese zu meistern bzw. sie überhaupt als solche zu erkennen. 

Das Hinausziehen in die Welt der Erwachsenen sowie die damit verbundene Verantwortung ist in der Kunst ein gern behandeltes Thema. Auch diese Produktion versucht den Nebel dieser Lebensphase filmisch einzufangen, um ihn in die Kinosäle zu blasen. Gleich vorweg – das ist Lukáš Kokeš und seiner Partnerin Klára Tasovská gelungen. Der Film hat vor allem durch die an Spielfilme angelehnte Erzählweise keine Längen und ist im Geschehen schnell voranschreitend. Die porträtierten Jugendlichen liefern dazu mit ihren Leben den nötigen Inhalt. Drogen, lange Partynächte, ungewollte Schwangerschaften, sowie eine hartnäckige Distanz zu den Konsequenzen, die solche Dinge mit sich bringen.

Der Film ist vor allem eine sehr intime Dokumentation der Leben dieser fünf Darsteller und Darstellerinnen. Besuche bei der Sozialbetreuerin fehlen genau so wenig wie Schilderungen von belastenden Familienverhältnissen. Die große Stärke ist, dass der Film seine Authentizität aufrecht hält, während er gleichzeitig nie wirklich als Dokumentation wirkt. Spürbar ist auch, dass sich die Jugendlichen wohl fühlen in dem Licht, das auf sie geworfen wird, was den Film damit ungemein nah an und in die Leben dieser Menschen rückt. Der Film erzählt die Geschichten der jungen Menschen jedoch nicht zu Ende, sondern gibt nur skizzenhaft einen Einblick in ihre Leben – und wie sich die Zukunft dieser Personen gestalten könnte.

Nothing Like Before
Lukáš Kokeš, Klára Tasovská
Tschechien 2017
DCP / color
92 Minuten
Tschechisch
OmeU
www.crosisngeurope.at