Frauen machen Freistadt: Vernetzung & Vielfalt

Rund 80 Veranstaltungen und Aktionen von Frauen stehen beim Projekt Fraustadt Freistadt im März auf dem Programm. Darunter sind sowohl Ausstellungen als auch Frauensalons und eine Licht- und Klanginstallation der Künstlerin starsky.

Anstoß für das Projekt und damit den Zusammenschluss von acht Frauen aus unterschiedlichen Fachbereichen zu einer Aktionsgruppe gab das 800 Jahr-Jubiläum der Stadt Freistadt. „Wir haben uns vorgenommen, dem Festprogramm einen starken Frauenbeitrag hinzuzufügen“, beschreibt Hedwig Hofstadler, Sprecherin und Kultur-Fachfrau von der Localbühne Freistadt die ersten Überlegungen. Aus denen sei schließlich die Idee entstanden, Freistadt rund um den Internationalen Frauentag (8. März) im März zur Fraustadt zu erklären. „Wir haben alle eingeladen, mit Projekten und Aktionen mitzumachen und freuen uns über den enormen Zuspruch“, schildert Christine Lasinger, Stellvertreterin und Leiterin der Frauenberatungsstelle Babsi.

Hohe Teilnahme

Während vor der Einreichung mit einer Veranstaltung täglich gerechnet worden sei, könne man nun rund drei pro Tag anbieten. Stolz zeigen sich die Mitglieder der Aktionsgruppe (neben Hofstadler und Lasinger Elvira Fleischanderl, Heidemarie Pöschko, Petra Raffaseder, Barbara Tröls, Conny Wernitznig und Christa Oberfichtner) außerdem auf die Bandbreite der Angebote und Beteiligten. „Ältere Frauen machen genauso mit wie ganz junge, die zum Beispiel mit einer Kleidertauschparty das Thema Ökologie einbringen“, freut sich Elvira Fleischanderl. Bei der Auswahl sei unter anderem auf eine Abwechslung der Themen sowie der dahinterstehenden Personen und Organisationen (z.B. ein Beitrag pro Organisation) geachtet worden.

Weitere Programmpunkte bei Fraustadt Freistadt sind unter anderem eine feministische Licht- und Klanginstallation der Künstlerin starsky am Freistädter Hauptplatz am 28. März (19 Uhr) und die Fotoausstellung „Frauen machen Freistadt“ von Alexandra Grill. Dazu hat die Fotografin Gruppen von Frauen zu unterschiedlichen Themen (z.B. das Personal des Klinikums Freistadt oder zu Literatur) zusammentreffen lassen und an Plätzen der Stadt fotografiert. Das Zusammenkommen sei laut Grill ein schöner Moment gewesen, der zu einem seltenen Austausch führen konnte. Eröffnet wird die Ausstellung beim Auftaktfest am 1. März im Salzhof, wobei sie anschließend hinaus in die Stadt in die Schaufenster und Auslagen wandert.

Von den Frauen aus der Aktionsgruppe selbst werden vier Frauensalons abgehalten. Zu Gast sind ORF-Redakteurin Lou Lorenz-Dittlbacher (3. März), die ehemalige Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (17. März); Moderatorin, Redakteurin und Dokumentarfilm-Regisseurin Renata Schmidtkunz (24. März) und Wirtschaftspublizistin Ulrike Hermann (29. März).

Der Eintritt ist überwiegend frei, bei einigen Workshops fallen Materialkosten an.

Wirkung über das Monat hinaus

Um das Projekt durchführen zu können, hat Fraustadt Freistadt 35.000 Euro Fördermittel aus dem Büro der Leaderregion Mühlviertler Kernland, aus dem Jubiläumsbudget der Stadt und von der VKB Bank erhalten, welche den Auftritt von starky sponsert. Verwendet wird das Geld vor allem für die Webseite und verschiedene Drucksorten, die das Angebot bekannt machen sollen. Die Arbeit selbst basiert primär auf Ehrenamt.

Zukünftig hoffen die Veranstalterinnen darauf, andere Städte dazu zu motivieren, sich mit den Anliegen von Frauen auseinanderzusetzen und ihre Vernetzung zu fördern. In Freistadt wird anlässlich des Projektes derzeit eine Sonderausgabe der Freistädter Geschichtsblätter vorbereitet, in der historisch bedeutsame, aber oftmals übersehene Frauen porträtiert werden.

Foto: Alexandra Grill

Zum vollständigen Programm auf der Webseite

Katharina ist Sozialwissenschaftlerin und Redakteurin. Sie beschäftigt sich vor allem mit gesellschaftlichen (z.B. frauenpolitischen) und kulturellen (z.B. Film, Theater, Literatur) Themen. Zum Ausgleich schreibt sie in ihrer Freizeit gerne literarische Texte: https://wortfetzereien.wordpress.com/