Von Bilderbüchern. Geldno(ö)ten. Und Luftschlössern.

Man weiß ganz genau, was man will. Doch weiß man überhaupt gar nicht, wie man das jemals erreichen soll. Dass einem jemand gar nicht so wenig Geld dafür gibt, um das zu tun, das man sowieso liebend gerne tun würde. Die Rede ist vom Traumjob des Musikjournalisten.

Eigentlich wollte ich nach den letzten atrikelfrei-vergangenen Monaten wieder einmal unseren herrlichen, heimischen Musikmarkt zum Mittelpunkt des Geschreibsels machen. Zu Recht, wie ich nach wie vor meine. Und wieder einmal wollte ich eine gewisse großartige, wort- und musikgewandte Band mit wahren Lobeshymnen überschütten, die derzeit mit „Maschin“ nicht nur bei uns zu Lande auf offene und begeisterte Ohren stößt. Wieder zu Recht, wie ich nach wie vor meine.

Wahrscheinlich werde ich sowieso nicht umhin kommen, doch noch derartige Hymnen auf Bilderbuch zu singen. Oder zu schreiben. Wohl eher. Denn deren letzte EP ist einfach unheimlich scharf. Im Sinne von sexy. Im Sinne von rrrrrrrrrrawr. Aber die Tatsache, dass seit dem Zeitpunkt der Inspiration und der Betätigung der Tastatur einige Stunden vergangen sind und es nunmehr mal wieder mitten in der Nacht ist – und zu dieser Zeit kann man manchmal schon durchaus ein bisschen sentimental werden, v.a. wenn es sich bei „man“ um mich handelt – hat mich eben zu diesem schriftlichen Erguss verleitet. Ob unterhaltsam oder nicht. Lesenswert oder nicht. Er muss ganz einfach mal sein. Wie das eben mit Ergüssen so ist. Wait…what?!

Egal. Seit nunmehr einem Monat bin auch ich endlich Teil der regulären Arbeitswelt. Soweit. So gut. Oder auch nicht. Diesmal nämlich tatsächlich nicht. Genau wie dieser schriftliche Erguss, ist der Job einfach notwendig. Von wegen Geld und so. Aber von meinem Traumberuf ist der meilenweit entfernt. Eigentlich und im Grunde sogar ganze Universen. Ganz ehrlich: Da ist 50 Shades of Grey und dessen Autorin schon einiges näher an einem Pulitzer-Preis als ich an der Jobbezeichnung „Musikjournalistin“.

Denn genau das will ich werden, wenn ich groß bin. Oder alt. Oder älter. Oder jetzt gleich. Eigentlich. Mit 13 Jahren habe ich mir schon eingebildet, dass eines meiner wenigen Talente darin liegt, irgendetwas in schriftlicher Form zu produzieren (man muss mir da jetzt nicht unbedingt zustimmen – v.a. nicht hier und oder jetzt). Und kombiniert mit meiner schier unbegrenzten Liebe zur Musik – und das ist noch untertrieben – erscheint mir dieses Berufsbild ganz einfach passend. Logisch. Um es ganz pathetisch zu formulieren: Nicht nur Beruf. Sondern Berufung. Ausserdem ist die österreichische Musikszene einfach zu genial, um nicht irgendwie ein Teil davon zu sein. Ich hab da zwar so etwas, das in entfernter Art und Weise an einen Plan erinnern könnte, aber ob das tatsächlich funktioniert. Schau ma moi. Wobei man hier und jetzt und gleich und sofort mal darauf verweisen sollte. Oder eigentlich muss. Dass es mir ein subversives, subtiles und supersexy Online-Magazin aus Linz namens subtext.at ermöglicht, diesem Traum ein gutes Stück näher zu kommen. Ein im wortwörtlichen Sinne fettes und wirklich von Herzen kommendes DANKE. Trotzdem: Irgendwie müsste es doch rein theoretisch möglich sein, von dem was einen glücklich macht, auch leben zu können. Mal ganz abgesehen von der Bezahlung einer Behausung. Momentan reichts nur zum Luftschloss.

Aber bevor ich jetzt noch sentimentaler werde. Bevor ich noch mehr vom Offensichtlichen sudere. Und v.a. bevor ich an dieser Stelle um einen derartigen Job bettle. Hör ich jetzt einfach auf. Mit dem schriftlichen Erguss. Und hör Musik. Mit den Bilderbuchs.

Musik-Enthusiastin. Medien-Fanatikerin. Hobby-Bloggerin. subtext-erin. Exil-Steirerin. Und absolut verwirrt.