YOUKI 16 – Programmkino

Letzte Woche ging das „YOUKI FILMFESTIVAL“ in Wels zu Ende, bei dem  nicht nur Kino für  Augen und Ohren, sondern auch zum Nachdenken geboten wurde. Neben Filmemachern aller allerdenklicher Altersstufen, konnten auch Laien in Filmworkshops ihr Können unter Beweis stellen. Hier eine kurze Zusammenfassung des Samstag-Programmkinos im Medien Kultur Haus Wels:

  • „THIRTEEN BLUE“ (GREECE): Die 13-jährige Ellie versucht aus eigener Kraft heraus die Probleme in ihrer Familie zu bändigen, was ihr nicht und nicht gelingen mag. Neben eigenen pubertären Problemen schwankt sie vermehrt zwischen dem noch kleinen Mädchen, das bei Mama nachts im Bett schläft und der fast erwachsenen jungen Frau, die Verantwortung für ihr eigenes Leben übernehmen will.  Frauenvorbilder der Familie sind eher dürftig, da Ellie sich weder an die schwangere Schwester oder der offenherzigen Mutter gegenüber Männern, anlehnen will. Manchmal spendet ihr ihre Oma Trost. Um der von politischen Unruhen und familiären Klein-Kathastophen reichen Welt zu entkommen, flieht sie mit dem Bus in „ihre sichere Welt“, die Welt der Tiere.
  • „REMIX OF DEMAGE“ (GERMANY): Schwarz-weiß dokumentiert dieser Film Frauen- und Männerkörper in provokativen Motiven und Stellungen, um den Zuschauer die Antwort auf die vermeintliche Frage “ Können es Frauen nur ins Museum schaffen, wenn sie als nacktes Motiv auf der Leinwand zu sehen sind?“ zu beantworten. Um eine mögliche Antwort zu finden, wirkt diese Dokumentation noch nach, damit der Zuschauer es nicht ganz so einfach hat.
  • „POMEGRANATE IS THE FRUIT OF PARADISE“ (IRAN): Ein kleines iranisches Bergdorf ist das Lebensumfeld der beiden Hauptprotagonisten Shadi und ihrem Freund. Typische, traditionelle Rollenbilder drängen das Mädchen vermehrt in den Haushalt der Mutter, anstatt in die so geliebte Schule. Doch mit viel Fantasie und einfachen Mitteln schafft ihr Freund sie doch zu unterrichten und sei es alte Kassettenbänder vor ihrem Fenster aufzuhängen, um sie zum heimlichen Lernen zu motivieren.
  • „KILLAH“ (AUSTRIA): Justizanstalt- 4 junge Männer- schwarz-weiß – Machtaufteilung, sind die Zutaten dieser filmischen, fiktiven Momentaufnahme. Neben schelmischen Neckereien untereinander, schwankt des öfteren inoffizielle Machtergreifung des „Leaders“ in der Gruppe mit. Wer muckt, wird darauf aufmerksam gemacht sich in die Hierarchie einzufügen.
  • „HOGAR HOGAR“ (SPAIN): Verbunkert in einem Unterbau sitzen Bea und Alan ihren Hamsterrad-Alltag ab. Konservendosen stellen ihre Mahlzeit dar, Gasmasken und Alarme ihr täglich Brot. Wünsche wie Freiheit, Kinder oder Normalität sind zweitrangig, bis zu dem Moment als Alan Nachschub in der „oberen, realen Welt“ holen muss. Beschützt durch einen Astronautenanzug wagt er sich in den Supermarkt, wo er feststellt, dass die zuvor bedrohende geglaubte Apokalypse gar nicht statt gefunden hat. Dennoch verschweigt er dies Bea und kehrt mit Lug und Trug zurück in sein „verbunkertes“ Leben.

Wie jedes Jahr ein Augen-und Ohrenschmaus der Lust auf mehr macht und sowohl die heimische, als auch die internationale Filmszene aufleuchten lässt.

 

 

 

Ich, ein Mädel aus Linzer Umgebung schreibe liebend gerne Konzert-Reviews, Filmkritiken und so manch anderes über Kultur, Leute und dem ganzen Drumherum. Wortspielereien mit Gefühlen, die echten Tatsachen und Stimmungen sind mein Metier, in dem ich mich am Wohlsten fühle. Kultur wie sie leibt & lebt im Linzer Raum und sonstwo, am Puls der Zeit, niemals vergessen, sondern dokumentiert, hier auf subtext.at Das ist meine Welt, ahoi!