Das In Flames-Konzert in drei Worten: laut, bunt & abwechslungsreich
In Flames touren gerade mit ihrem elften Studioalbum (Siren Charms) quer durch Europa und waren am 18. November auch zu Gast in Linz. Als Vorband durfte die Noise Hard Rock Band Black Temple, ebenfalls aus Schweden, die Metalgiganten begleiten.
Black Temple erschien pünktlich um 20:00 Uhr auf der Stage und beeindruckte gleich durch ihren dreckigen Gesang, vermischt mit längeren Instrumentalpassagen. Waren die Zuschauenden anfangs eher zögerlich wartend, so sah man schon nach wenigen Minuten zumindest ein wenig Bewegung in der Masse. Dies änderte sich auch im Verlauf des Sets eher wenig. Das Publikum schrie und klatschte, zeigte jedoch sonst eher wenig Reaktion. Die drei sympathischen Schweden ließen sich davon aber nicht beirren und freuten sich riesig, dass sie den Support für In Flames auf dieser Tour machen dürfen. Nach ca. einer halben Stunde machten sie dann auch Platz für den Hauptact des Abends.
Geboten wurde den Zuschauern eine bunte Reise quer durch die verschiedenen Etappen der Band. Angefangen bei altbewährten Klassikern wie Cloud Connected oder Take This Life. Daneben wurden aber auch einige eher unbekanntere Lieder zum besten gegeben, wie Leeches, Black & White oder Satellites and Astronauts, welche sonst eher selten live gespielt werden. Durch diesen gut gewählten Mix aller bisherigen Alben blieben aber auch einige bekannte Lieder auf der Strecke. Die Menge feierte jedoch die abwechslungsreiche Setlist. Erwähnt werden sollte natürlich auch die fantastische Lichtershow der Band, ein buntes und abwechslungsreiches Spektakel.
Einen Höhepunkt erreichte das Konzert, als zu Only for the Weak die gesamte vordere Menschentraube sich die Seele aus dem Leib schrie und wild auf und ab hüpfte. Die Motivation der Zuschauenden war über weite Strecken hinweg nicht zu toppen, so forderten sie mehrmals eine Wall of Death oder einen Moshpit ein. An anderen Stellen wiederrum zeigte sich ein ähnliches Phänomen wie schon bei der Vorband. Die Göteborger wurden zwar bejubelt, es wurde wild geklatscht, geschrien und gesungen, jedoch zeigte sich das Publikum eher von seiner passiven Seite. Die Stimmung war jedoch während des gesamten Konzerts ausgelassen. Wie viele andere Bands äußerte sich auch Anders Fridén an diesem Abend zu den schrecklichen Anschlägen in Paris. Die ganze Band ist bestürzt und geschockt über die Vorfälle und betrauere die vielen Opfer, dennoch wollen sie das Publikum mit einem Lächeln entlassen. Für dieses Statement wurde die Band mit viel Applaus und Zurufen gefeiert.
Das Ende des Abends wurde schlussendlich durch Zugaben wie Where the Dead Ships Dwell und My Sweet Shadow abgerundet. Und tatsächlich verließ kaum jemand den Posthof ohne ein breites Lächeln im Gesicht.
Foto: Andreas Wörister