Foto: Florian Lichtenberger

Floralane: Feels Like Letting Go

Es gibt Alben, die hängen etwas länger in der Warteschleife. Schon vor knapp 9 Monaten veröffentlichten Floralane die Single „Keep Me Dry“. Ende September dann endlich „Feels Like Letting Go“, ein Debütalbum, das fast 3 Jahre Wartezeit beanspruchte und seine Versprechungen nun auf voller Länge einlöst.

Die Band Floralane existiert seit 2016. Die Gruppe von Freunden, die sich dahinter verbirgt, macht schon seit Kindheitstagen in verschiedensten Konstellationen gemeinsam Musik und ein Großteil davon ist nach wie vor in eine Vielzahl musikalischer Projekte verstrickt (Backwards Charm und Knifelong – um nur zwei zu nennen). Wer sich schon so lange vertraut ist, der weiß auch, was er an einander hat. Bereits die 2016 veröffentlichte Demo der mittlerweile über Österreich verstreut lebenden Band klang ausgereift wie kaum eine Erstveröffentlichung auf diesem Level. Vorbildern wie Pianos Become The Teeth oder Title Fight nacheifernd entdeckten vier ehemaligen Hardcore Kids cleane, athmosphärische Sounds für sich. Shoegaze, Emo und Indie Rock bilden nun auch die Basis für „Feels Like Letting Go“.

Aufgenommen wurde die Platte im bandeigenen Schall & Wahn Studio. Und wenn man sich anhört, in welcher Qualität Floralane hier abliefern, dann wird auch die Anzahl der Stunden, die man dafür im Studio investiert hat, nicht gerade wenig sein. Die Songs selbst stehen dem um nichts nach. Das bereits zuvor veröffentlichte „Keep Me Dry“, das hymnische „Sadeyed“ mit seinem über allem schwebenden Refrain und das melancholische „Mourning“ (trotz etwas zu starkem Querverweis auf „Your Pain Is Mine Now“ von Title Fight) sind die absoluten Highlights eines Albums, welches von Anfang bis Schluss durch catchy Songwriting, hallbeladene Gitarren und die sanft streichelnde Stimme von Sänger Daniel Lang besticht. Dazwischen wird ein roter Faden aus herbstlicher Melancholie gespannt, der sich durch die komplette Platte zieht und für einen stimmigen Fluss sorgt.

„Feels Like Letting Go“ ist genau das Album geworden, auf das man so lange von Floralane gewartet hat, zumindest wenn man die Band vorher schon kannte. Falls das bei euch noch nicht der Fall ist, dann solltet ihr schleunigst ein Ohr riskieren – auf die Gefahr hin euch zu verlieben.

TRACKLIST

01. Keep Me Dry
02. Badwater
03. Mourning
04. Mile The Meter
05. Sadeyed
06. Subtile
07. Coal
08. Getting Cold
09. Loatheme
10. The Pour & Rain

VÖ: 26.09.2019, Selbstveröffentlichung
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Schreibt Albumrezensionen, Konzertberichte und führt gerne Interviews - transkribieren tut er diese aber weniger gern. Immer wieder auch für Blödsinnigkeiten abseits seines Kerngebiets "Musik" zu haben. Hosted einmal monatlich die Sendung "Subtext on Air" auf Radio FRO, ist bei mehreren Kulturinitiativen und in einer Band aktiv.