Foto: Christoph Leeb

Nachschau: Acht Eimer Hühnerherzen in der Kapu

Ein Konzert „wie früher“ – was sind wir froh, das endlich wieder veranstalten und erleben zu dürfen. In den Headliner des letzten Samstags in der Kapu haben wir uns nicht erst dort verliebt: die Liebe zum Berliner Punk-Trio Acht Eimer Hühnerherzen ist allerdings noch um Einiges größer geworden.

Schweißtropfen von der Decke, gesteckt voller Konzertsaal, Bier, Live-Musik: was haben wir das vermisst. Umso schöner – 3-G-Regel sei Dank – dass wir das endlich wieder erleben dürfen. Erstmal ein Lob an alle BesucherInnen: wir haben es noch nie erlebt, dass wir wegen der COVID-Auflagen nicht „sudern“ müssen, sondern dass diese selbstverständlich eingehalten wurden. Danke dafür – ein Zeichen, dass Solidarität in dieser Welt noch nicht ausgestorben zu sein scheint.

Der musikalische Abend? Taugte uns, dem Publikum – und hoffentlich auch den Acts. Verdient hätte sich der Berliner Singer/Songwriter Max Paul Maria, der sein neues Album „Paradigm Beach“ gerade veröffentlich hatte, gerne eine größere nationale und internationale Aufmerksamkeit. Eine Stimme, die uns Folk-Enthusiasten sicher noch öfters in diversten Auto- und Bahnfahrt-Playlists unterkommen wird.

Local Support kam an diesem Abend von „Die Partie“, deren Protagonisten uns schon von diversen anderen Combos bekannt sind. Erster Gig in der KAPU erfolgreich absolviert, „Warum rede ich so viel“ geht noch immer als Ohrwurm durch – und vielleicht gibts die Jungs ja bald auf Platte zu hören. Man munkelt nämlich, dass so mancher anwesender Labelboss begeistert gewesen sein dürfte.

Headliner des Abends: Acht Eimer Hühnerherzen. Eins vorweg: wir wären halbwegs weit gefahren, um das Berliner Trio samt Legende Jacho live erleben zu dürfen. Aber auch Apocalypse Vega an den Vocals und der „Bennediktator“ an den Drums sind Teil eines Trios, das nach „Album“ mit „musik“ endgültig in punkaffinen Gehörgöngen angekommen zu sein scheint. „Eisenhüttenstadt“ & „Mittelmaß“ waren uns natürlich schon bekannt – aber auch das neue Album hat uns überzeugt. Tracks wie „Zahlen“ und „Gesellschaftstanz“ singen wohl nicht nur wir Tage später noch immer mit, und Lieder der neuen Platte wie „Patientenverfügung“, „Farben“ und „Hautproblem“ sind die zumindest für uns ideale Mischung aus Punk und Augenzwinkern. Gerne wieder – und wenn ihr die Acht Eimer Hühnerherzen sehen könnt: tut das. Tut das. TUT DAS!!

Fotos: Christoph Leeb, Lisa Trost

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.