Foto: Christoph Leeb

Thank You, Left Boy!

„Thank You, Left Boy“ – unter diesem Motto stand das Konzert eines von Österreichs wohl erfolgreichsten Musikexporten: Ferdinand. Früher eben bekannt als Left Boy, brachte er am Freitagabend den Linzer Posthof zum Tanzen.

Was für eine Karriere – Ferdinand Seinitz alias Left Boy hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass man auch von Österreich ausgehend die amerikanische Rap-Ostküste erobern kann. Vergangenen Freitag im Linzer Posthof vor gut 800 Zuschauern lieferte er im Rahmen der „Thank You Left Boy“-Tour einen gelungenen Tourauftakt ab. „Back To The Roots“ könnte man fast schon behaupten, wenn Ferdinand aka Left Boy letzteren begräbt und sich als Ferdinand neu zu erfinden versucht, deutsche Texte inklusive. Etwas schwer hatte es Supportact I am TIM, der die undankbare Aufgabe bekam, den Abend um 20 Uhr zu eröffnen, dies aber mit Bravour meisterte. Zumindest mehr Leute als bei seinem Gastspiel im Linzer Smaragd (ja, genau dort!) haben ihm aber mit Sicherheit gelauscht.

Kein Halten mehr gab es natürlich, als Ferdinand samt bekannt opulenter Lichtshow die Bühne betrat. Verkabelt, um die Bewegungen für Visuals aufzuzeichnen, folgen eineinhalb Stunden pure Ekstase, wo das Publikum nicht nur hörbar, sondern vor allem auch sichtbar an seinen Lippen hängt. Zumindest mit den Handys, die die Show sicher aus allen möglichen Blickwinkeln und Insta-Live-Feeds aufgezeichnet haben. Gehört 2022 wohl einfach dazu. Spätestens mit „Got Damn“ sind die spärlich vorhandenen Berührungsängste überwunden und anfänglich noch Zögerliche wurden auch zu Bewegung animiert.

Die Setlist? Lässt wenige Wünsche offen – von „Video Games“ relativ früh im Set über „Mein Baby Josephine“, „Neue Deutsche Wave“, „Dangerous“, „Sex Party“, „Superstar“, „Ohne Dir“ – alles ist dabei und wird frenetisch bejubelt. Seit Langem hat man wieder das Gefühl, dass wirklich alle anwesenden Leute wirklich wegen dem Artist im Posthof gelandet waren. Mit „Security Check“, „Get It Right“ und – klarerweise „Jack Sparrow“ wurde ein Abend beendet, der Fans mehr als zufrieden stellte und die 29 Euro als VVK-Preis sicher als gut investiert betrachtet wurden!

Fotos: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.