Birthday Qlash Stadtwerkstatt Linz
Foto: Oskar Fleischanderl

Happy Birthday To Us

Kaum zu glauben – aber 15 Jahre nach Gründung unseres kleinen, aber wie wir finden mehr als feinen Kulturvereins junQ.at sind wir immer noch nicht müde geworden. Dass wir feiern können, bewies der 15. Birthday Qlash in der Stadtwerkstatt. Vier großartige Bands haben uns dabei den Abend versüßt.

Vier Bands, volle Bude, ausgelassene Stimmung ohne Stress und richtig gutes Essen im Backstage: sowas lieben wir, und so feiern wir gerne Geburtstag. Und am liebsten natürlich dann, wenn uns selber die Musik auch gefällt.


Da wäre zum Beispiel die österreichische Newcomerband tauchen, die uns heuer am Ottensheim Open Air erstmals aufgefallen sind. „Tut Mir Leid“ heißt die aktuellste Veröffentlichung, die erste Single „Bleib hier“ erreicht bereits sechsstellige Stream-Zahlen. Kein Wunder, ist die tauchen’sche Welt eine, in die man gerne, pun intended, eintaucht. Noch dazu Live, hier schöpft die Band, unserer Meinung nach, ihr ganzes Potential aus. Wir freuen uns tauchen, in einem noch so jungen Stadium, eine Bühne bereitgestellt zu haben. Es ist Pop der eingängisten Sorte und eine Combo, deren Zenit sicher noch lange nicht erreicht ist.

Apropos Zenit. Wir von Qlash.at neigen ja immer wieder mal dazu, übertreiben zu wollen. Naja, im streng musikalischen Sinne, wohlgemerkt – vielleicht auch dieses Mal, wenn Color The Night bereits als zweite Band auf der Bühne standen. Was soll man dazu noch sagen? Bistdudeppert, ist das gut. Tanzbarer Indie, musikalisch ausgereift, omnipräsente Bühnenpräsenz auf Profilevel. Disco Fever und Funky Vibes vom Feinsten. Mehr muss man eigentlich dazu nicht sagen, außer dass Color The Night die erste Band waren, die auch unseren lieben Tontechniker Armin hinter dem Pult zum Tanzen gebracht haben. Sollte eigentlich Qualitätsmerkmal genug sein!

Weiter gings mit „Local-Bezug“. Braucht man ja heutzutage auch, mehr denn je. Wobei: Anda Morts hat mittlerweile das Label „Local Hero“ mehr als abgelegt, und sein Schaffen rund um Anda Morts, Die Partie und Co wird nicht zu Unrecht das Prädikat „Linzer Schule“ verliehen. Stilistisch bewegt sich Anda Morts wütend zwischen Leeren Flaschen, Filtern und Adidas Für Mama, alles ordentlich verpackt in einer deutschsprachigen Indie Rock Attitude, gewürzt mit einer Prise Punk. Sichtlich Spaß am Heimspiel hatte die Band allemal. Dass er auch einen Slot am Linzer LIDO SOUNDS nächstes Jahr ergattert hat, passt da nur ins Bild dazu. Das wird noch größer als die Stadtwerkstatt, versprochen!

Zuerst tauchen am Bass ausgeholfen, zu später Stunde dann als Band on stage: Cousines Like Shit. Ja, das sind wirklich Cousinen, die Musik miteinander machen und das richtig gut. „Avant Trash“ heißt die dazugehörige Platte, und selten war ein Name mehr Programm als hier. Das macht Spaß, ist tanzbar, lädt zum Mitsingen ein und wummert angenehm in den Gehörgängen, ehe die Stadtwerkstatt-Besucher:innen in die Nacht entlassen wurden. An dieser Stelle nochmals: danke, dass ihr so zivilisiert heimgegangen seid, so haben wir auch noch ein bisserl nachfeiern können!

Bei so einem Line-Up logischerweise etwas untergegangen, aber mit Stolz konnten wir diesen Abend auch unsere 15-Jahre Sammlung an junQ.at – Fotografie präsentieren. Die ausgestellten Bilder sind noch bis 14.11 in der Stadtwerkstatt zu bewundern. Wir freuen uns wenn ihr mal vorbeikommt, um in unsere Perspektive eines Konzerts zu schlüpfen.

Zu guter Letzt hier mal eine Danksagung: nein, es ist nicht selbstverständlich, dass wir nach 15 Jahren Kulturarbeit immer noch Spaß dran haben. Das liegt zu einem Gutteil aber auch an euch, liebe Leser:innen hier und liebe Konzertbesucher:innen in der Stadtwerkstatt. Danke, dass ihr uns seit 15 Jahren die Treue haltet, und dass ihr unserem Booking-Enthusiasmus Besuche folgen lässt. Versprochen: es geht weiter, keine Angst! Etwa am 11.11. bekommen wir Besuch aus Klagenfurt beim Trash-Qlash auf dem Salonschiff Fräulein Florentine, oder am 24.11. in der KAPU mit dem Release der neuen Ozymandias-Platte. Und für 2024 gibt es sicher auch einige Schmankerl zu entdecken – wir sehen uns!

Fotos: Ines Mayer, Oskar Fleischanderl, Mona Werner

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.