Nuovo Testamento in der KAPU Linz
Foto: Christoph Leeb

Nuovo Testamento: Sonntägliche Italo-Disco

Sonntag in Linz? Nicht immer der Tag, wo der sprichwörtliche „Bär“ steppt. In der KAPU konnte man allerdings Zeuge eines sehr, sehr schönen Konzertes werden: die US-Italo-Combo Nuovo Testamento sorgte für tanzbare Vibes.

An die 50 Leute werden es dann schon gewesen sein, die ihren Wochenendausklang in der Linzer Underground-Institution verbrachten. Grund dafür waren zwei Bands, die eigentlich unterschiedlicher nicht sein hätten können. Zum Einen „The Violent Youth“, das per se schon ein ungewöhnliches Duo wäre. Julian Riegel und Arthur Tsymbal haben sich in Minsk gegründet, leben mittlerweile in Augsburg und stehen in der Tradition von belarussischem Post-Punk. Eine Stilrichtung, die auch hierzulande in letzter Zeit immer höheren Anklang findet, Bands wie die Überflieger Molchat Doma oder Nürnberg lassen grüßen. The Violent Youth machen ihre Musik in der gefühlt härteren Sorte, und man darf sich auf die neue Platte „Na Igle“ mehr als freuen. Nächstes Mal dann aber bitte auch mit Merch, einige Abnehmer dafür hätte es in der KAPU an diesem Abend sicher gegeben!

Stilistisch anders, aber mit einer Darbietung der Marke „WOW“ präsentierte sich dann das Trio Nuvo Testamento. Das Los Angeles-Bologna-Crossover-Projekt präsentierte eine mehr als tanzbare Mischung aus Pop, Wave, Disco und ein bisschen Goth dazu. Auch wenn gesundheitlich tourbedingt wohl nicht hundertprozentig auf der Höhe macht das mehr als Spaß, ihren „Love Lines“ zuzuhören. Das Album „New Earth“ ist sowieso über alle Zweifel erhaben. Eine explosive Mischung, die auch auf größeren Bühnen wie der der KAPU nicht fehl am Platz wäre, aber auch genau dorthin passt. Nicht nur für Synthpop-Fans eine echte Freude – und all jene, die in der KAPU Nuovo Testamento beiwohnen konnten, wurden nicht enttäuscht!

Fotos: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.