Foto: Crossing Europe

Echo of You: Eine Erinnerung

Eine Erzählung über die Geschichten des Altwerdens, des Verlustes, der großen Liebe und das eventuelle Wiederfinden derer. Die Überlegungen alter Menschen werden in diesem Film zu einem empathischen und poetischen Porträt des Alters gezeichnet.

„Echo of You“ nimmt das Publikum mit in die Leben von Peter, Rene, Kirsten, Inger, Ove, Finn Erik, Elly, Flemming und Ruth. Diese neun Personen stehen stellvertretend für die Gruppe der 80 bis 100-Jährigen und erzählen ihre Geschichte in einer teilweise märchenhaft, wunderschönen Inszenierung von Erinnerungen, Wünsche und Vorstellungen. Mit einer unglaublichen Sensibilität erzählt die Regisseurin durch Interviews eine traurig realistische Geschichte über das Sterben von Geliebten und dem Verlust, von der Liebe, diese zu finden, zu verlieren und sich abermals darauf einzulassen. Außerdem reden die Protagonisten über das Leben im Alter, den eigenen Tod und wie man manche Situation doch irgendwie überstanden hat. Die Farbgebung, Komposition und Schnitt verleihen dem Film einen wohlig heimeligen und märchenhaften Charakter.

Was bleibt ist eine Erinnerung

Zu Beginn des Films sieht man die Personen eine nach der anderen im Sonnenlicht, die Augen geschlossen und mit den Händen zusätzlich verdeckt. Eine der wohl schönsten Möglichkeiten, die Figuren einer Dokumentation, welche auf Interview-Gegenüberstellungen aufgebaut ist, zu etablieren. Die ersten paar Minuten reichen, um das Gefühl dieses Films einzufangen. Der Film bricht einem das Herz, nur damit man kurz danach in eine warme Umarmung gehüllt wird. Für das Publikum ist es ein Gespräch mit der ältesten Generation. Es wirkt wie ein Dialog um das Leben und, dass es oftmals gar nicht darauf ankommt, wie alt man ist.

Von den Interviewten, welche sich in unterschiedlichen Situationen von den verschiedenen Thematiken erzählen, über Zwischenspieler, in denen alte Fotos und Videos projiziert werden bis zu den wortwörtlichen Darstellungen von Erinnerungen, Träumen und Wünschen ist in allen Szenen eine warme Lichtstimmung das ausschlaggebendste Merkmal. Wie ein roter Faden leiten die gleichen Einstellungen und Kompositionen der verschiedenen Personen durch den Film und geben Orientierung. Manche Inszenierungen der „Zwischenrufe“ zu den Interviewszenen sind dabei etwas übertrieben und wirken fehl am Platz. Diese wenigen Szenen sind jedoch im Vergleich zu dem restlichen Film vernachlässigbar.

Fazit

Dieser Film ist, um ihn in einem Wort zu beschreiben, einfach wunderschön. Die Themen an sich und wie diese die begabte Regisseurin in dem Film umsetzt, ist in einem kleinen Kunstwerk vereint. Den Menschen zuzuhören, wie diese über Liebe, Verlust, Wünsche, Bedürfnisse und über den Tod sprechen, ist eine so herzerwärmende und traurige Kombination, und für diesen Film könnte man sich nichts Besseres wünschen.

Der Film wird am 05.05.2024 um 16:15 Uhr im Movie 2 gezeigt.