o.heimArt Festival 2024: „Wannst mim Deife danzt“
Juni heißt im charmanten Ottensheim immer o.heimArt Festivalzeit. Auch in diesem Jahr luden die Organisator*innen zu zwei Tagen voller Straßenkunst und toller Musikacts. Am Freitag mit den Acts Napaea, Holza und Dreiviertelblut.
Für dieses Event pilgert man doch immer gerne von Linz nach Ottensheim: das o.heimArt Festival. Was auch schnell geht: mit Zug, Bus oder PKW. Ohne letztgenannten kommt man dann auch leider nicht mehr zurück nach Linz. Dies soll aber nur eine kleine Kritik sein, dass wir Shuttlebusse sehr willkommen heißen würden.
Ab 14 Uhr konnte man Freitag und Samstag in ganz Ottensheim schon kostenlos Straßenkünstler*innen genießen. Über Musikacts, (Luft-)Akrobatik-Künstler*innen und Schuhplattler war alles dabei und das perfekte Programm für die ganze Familie. Wir haben es dieses Jahr nur am Freitagabend hingeschafft, aber dieser wird uns mit den Bands Napaea, Holza und Dreiviertelblut in Erinnerung bleiben.
Napaea
Den Anfang machte um 20 Uhr die Folk-Pop-Band NAPAEA aus Graz, die wir bereits von einem unserer Qlash-Veranstaltungen kennen und lieben. Publikumstechnisch war zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel los, was dem Act nicht gerecht wird. Ungünstigerweise spielte um die gleiche Zeit auch das Nationalteam von Österreich bei der Europameisterschaft, das wohl einige Personen vor ein TV-Gerät gelockt hat. Jedoch alle, die da waren, konnten die energiegeladene und emotionale Performance genießen. Besonders fiel unser wieder Katharina Milchrahms markante und wunderbare Stimme auf.
holza
Der nächste Act auf der Bühne war der 22-jährige Holza. Ein Multiinstrumentalist, der zwischen Tradition und Moderne alles zu bieten hat. Letztes Jahr war er auf dem o.heimArt Festival noch als Straßenkünstler am Nachmittag zu sehen, dieses Mal schon auf der großen Bühne. Leider gab es zu Beginn des Konzerts etwas technische Probleme, weshalb die Band nochmals von der Bühne gehen musste.
Diese kleine Pause wurde aber gut überbrückt durch die in Ottensheim und Linz wohlbekannte und sympathische Moderatorin und Literatin Dominika Meindl. Sie erzählte uns Anekdoten aus ihrer Schulzeit, sei sie selbst doch „vom anderen Ufer“ (Wilhering) und mit vielen Ottensheimer*innen in die Schule gegangen. Sie hat erzählt, dass diese immer die zu späte Fähre in die Schule genommen haben, aber schon damals alle mächtig cool waren.
Und schon ging es auch wieder weiter mit Holza und auch das Publikum wurde immer mehr. Langsam wurde auch immer mehr getanzt und mitgesungen in der Menge. Seine charmanten Texte im Dialekt wie „Wennst da Schwiegermama zum 60er gratulierst, aber sie is 50ig worn“ und „Heid moch i blau“ werden uns noch länger in Erinnerung bleiben.
Dreiviertelblut
Der Headliner an diesem Abend war die Band Dreiviertelblut. Ich habe die Band an diesem Tag bereits das vierte Mal gesehen, da der Trompeter (Dominik, yeah!) ein guter Freund von mir ist und war deshalb gespannt, wie die Menschen in Ottensheim die Band finden würden. Tage zuvor hatten mir schon Menschen begeistert die Aufnahmen der Band gemeinsam mit den Münchner Symphonikern gezeigt. Und natürlich hat Dreivertelblut auch an diesem Abend wieder gezeigt, was sie können. Das hochmusikalische Septett ist einfach grandios und der Sound einfach gewaltig!
Die Texte und Geschichten von Sebastian Horn und Gerd Baumann sind finster und humorvoll gleichzeitig. Diese handeln zum Beispiel davon, was eigentlich von uns übrig bleibt, wenn es uns nicht mehr gibt. Fast eineinhalb Stunden durften wir der Band lauschen und es blieb wohl kein Fuß still an diesem Abend. Schaut euch diese Band unbedingt mal live an, wenn ihr die Chance dazu habt! Vor allem mit dem finalen Song „Deifedanz“ eskalierte der Marktplatz in Ottensheim dann komplett. „Wannst mim Deife danzt, dann brauchst koane Schua“. Passend dazu setzte zu Ende des Konzerts der Wind ein, der bereits das nächtliche Gewitter einläutete und wir konnten alle beseelt und ein bisschen melancholisch nach Hause fahren.
Mehr Informationen zum o.heimArt Festival findet ihr hier: oheimart.ottensheim.at
Fotos: Christoph Leeb