Berq live in Linz: Zwischen leisen Tönen & großen Gefühlen
Ein Abend voller Gänsehautmomente – Berq brachte am 13. Februar 2025 den Posthof Linz zum Leuchten. Zwischen tiefgehenden Melodien und intensiven Emotionen zog er das Publikum in seinen Bann. Den Auftakt machte Magda, die mit berührenden Songs und ehrlicher Bühnenpräsenz begeisterte.
Draußen ist es klirrend kalt, doch im Posthof breitet sich schnell eine wohlige Wärme aus. Der Saal füllt sich nach und nach mit erwartungsvollen Fans, die sich leise unterhalten, während in der Menge bereits die ersten Digitalkameras aufblitzen. Die lockere Atmosphäre weicht einer spürbaren Vorfreude – der perfekte Auftakt für einen Abend voller musikalischer Intensität und Emotionen.
MAGDA – EHRLICH, BERÜHREND, AUTHENTISCH
Den Abend eröffnete Magda, für die es eine ganz besondere Show war: Ihr erstes Live-Konzert überhaupt. „Ich bin aufgeregt“, gab sie offen zu, doch spätestens mit ihrem ersten Song zog sie das Publikum in ihren Bann. Besonders beeindruckend war „Wandrisse“, bei dem sie mit der Geige die melancholische Stimmung verstärkte. „Ich find’s cool, dass ich in Linz spiele, weil ich aus Linz bin!“, scherzte sie, bevor sie mit „Zeig mir“ und „Nachts um 3“ weitere Songs zum Besten gab. Persönlicher Höhepunkt war ihr Song „Brich mich“, der erst nächste Woche erscheint – passend dazu verteilte sie Glückskekse an das Publikum, die, einmal gebrochen, den Songtitel symbolisierten. Eine besondere Geste, die ihre Musik und Botschaft auf charmante Weise unterstrich.
BERQ – INTENSITÄT, DIE UNTER DIE HAUT GEHT
Das Konzert begann mit einer atemberaubenden Licht- und Nebelshow, während der Bass spürbar durch den Körper vibrierte. Nach einigen Minuten betrat Berq die Bühne – und mit ihm eine Welle intensiver Emotionen. Schon mit dem ersten Song „HEIMWEG“ zog er das Publikum in eine Welt voller Tiefe und Nachdenklichkeit. Sein Stil? Atmosphärischer Pop mit textlicher Wucht, der einen nicht mehr loslässt. Kein Wunder, dass seine „Live2024“-Tour restlos ausverkauft war – umso besser, dass er 2025 mit Zusatzshows zurückkehrt. In den letzten Jahren hat sich Berq einen Namen als einer der spannendsten jungen Künstler Deutschlands gemacht. Seine melancholische, rohe und intensive Musik, untermalt von eindringlichen Synthesizern und sphärischen Klängen, trifft mit ihren ehrlichen Texten über persönliche Krisen, Verlust und Selbstzweifel einen Nerv. Songs wie „2 Minuten“, „STILL“ oder „Träumen“, das er für seinen Vater geschrieben hat, berührten das Linzer Publikum spürbar.
Besonders emotional wurde es, als Berq „Tourettes“ spielte, einen Song, den er seinem Opa widmete. Vor dem ersten Akkord am Klavier erzählte er die Geschichte dahinter. Zwischen den Liedern nahm er sich immer wieder Zeit für persönliche Worte, sprach über die Entstehung seiner Songs und würdigte seinen Support-Act Magda, die ihn auf früheren Touren auf der Geige begleitet hatte, bevor sie ihre Solokarriere begann. Die Fans sorgten ebenso für eine Überraschung, als sie ihn mitten im Konzert mit einem „Happy Birthday“-Gesang und einem Meer aus Rosen feierten – ein Moment, der nicht nur ihn, sondern auch das Publikum sichtlich rührte. Es war eine dieser Konzertnächte, in denen Musik und Emotionen miteinander verschmelzen, während die Zuschauer zwischen Gänsehautmomenten und euphorischem Applaus wechselten.
Zugabe
Als Berq schließlich die Bühne verließ, war klar: Das Publikum würde ihn nicht einfach gehen lassen. „Zugabe!“-Rufe hallten durch den Saal, bis er schließlich wieder auftauchte – allein am Klavier. Mit „Achilles“ und „PIROUETTEN“ schuf er noch einmal eine intime Atmosphäre, bevor er den Abend mit „Rote Flaggen“ abschloss. Seine Songs sind keine leichte Kost – sie handeln von zerbrochenen Beziehungen, inneren Kämpfen und dunklen Momenten. Doch genau diese Ehrlichkeit und emotionale Schwere machen seine Musik so ergreifend. Ein Konzert, das nachhallt – lange über den letzten Ton hinaus. Während sich der Saal langsam leert, bleibt das Gefühl, etwas Besonderes erlebt zu haben. Manche Besucher verweilen noch, als könnten sie die Magie des Abends ein wenig länger festhalten – ein Zeichen dafür, dass Berqs Musik weit über den Konzertmoment hinaus wirkt.
Fazit
Magda & Berq haben in Linz mehr als nur ein Konzert gegeben – sie haben eine emotionale Reise durch ihre Musik ermöglicht. Magda brachte mit ihrer offenen Art und den persönlichen Momenten frischen Wind in die Atmosphäre, während Berq mit seiner tiefgründigen Musik und intensiven Bühnenpräsenz das Publikum förmlich mitriss. Der Abend war eine kraftvolle Mischung aus leiser Melancholie und drängender Intensität – Momente des Innehaltens wechselten sich ab mit solchen, die das Herz höherschlagen ließen. Die Ehrlichkeit in ihren Texten und die Verbindung zum Publikum machten den Abend zu einem ganz besonderen Erlebnis, das noch lange nachwirkt. Ein Konzert, das nicht nur die Ohren, sondern auch das Herz berührt hat.
Text: Lara Aigner
Fotos: Fabian Schwarzinger