pam pam ida posthof linz
Foto: Christoph Leeb

Pam Pam Ida: gmiadliche Gockeln

Großes Herz, große Inhalte: Die bayrische Pop-Kapelle Pam Pam Ida gastierte im Posthof Linz. Support an diesem Samstagabend kam von Strandhase.

Zuallererst bringen wir gleich mal den Rant des Abends hinter uns: Heast, war dieses Konzert im Posthof schlecht besucht. Knapp 200 Leute waren es dann, die sich im abgetrennten großen Saals des Zeitkulturhafens fast schon verloren. Unverständlich – denn die Menge an guter Laune, die Pam Pam Ida an diesem Abend verbreiteten, ist ansteckend wie das Coronavirus. Allerdings in diesem Falle als postitiven Faktor gemeint.

Support an diesem Abend kam von Strandhase. Eine Wiener Indie-Band, die sich einiges von den frühen Bilderbuch oder Von Wegen Lisbeth abgeschaut zu haben scheinen und dennoch neue Impulse in ihren Indie-Sound hineinbringen. Nach Stadtkind und Primetime werkelt das Wiener Quintett nun an ihrem Drittling – erstmals komplett in Eigenregie. Kostproben gab es im gut halbstündigen Set bereits zu hören: Himmelskörper oder Vitamin E etwa. Tanzbarer Indie, der uns bereits im Jahr 2020 aufgefallen war. Und es hoffentlich noch lange weiter tun wird!

Pam Pam Ida: die Fans werden mitgenommen

Samt neuem Album Nehmts mi mit im Gepäck betraten danach Pam Pam Ida die Stage. Manche Besucher waren zum ersten Mal da, manche zum 68. (!) Mal. Respekt an dieser Stelle dafür. Pam Pam Ida nehmen sich on stage nicht immer hundertprozentig ernst, musikalisch dafür umso mehr. Nach einem intensiven Warmup inklusive Massagen on stage gibt es hier zwei Stunden lang Pop-Genuss. Umarmungs-Nummern wie Hoit Mi gibt es hier ebenso wie den Gockl zu hören. Dazwischen immer wieder sympathische Zwischenansagen, um Zusammenhalt, Liebe und ja, auch Dedication zur Band beinhalten. Egal ob seit dem vierten Lebensjahr oder nach einem Begräbnis samt Bahnanreise wie an diesem Konzertabend. Auch einen Ausflug ins Publikum lassen sich Pam Pam Ida zum Abschluss ihres zweistündigen Sets nicht nehmen. Das macht Spaß, ist ansteckend, tanzbar und ist dialekttechnisch auch mit Linz kompatibel. Und wenn das nächste Mal noch jeder fünf Verwandte einpackt, dann macht das gleich noch mehr Spaß! Und der Saal wäre auch voll gewesen, was das Gemeinschaftserlebnis dann doch noch besser gemacht hätte.

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.