Eis selber machen
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Eis nach eigenem Geschmack

Gelato Geniale – man muss nicht italienisch können, um diesen Buchtitel zu verstehen. ‚80 Rezepte mit und ohne Eismaschine‘ verspricht die Neuerscheinung aus dem Dumont-Verlag. Neben einfach verständlichen Grundlagen um Eis selber zu machen bringt dieses Buch vor allem eines mit: Viel Inspiration!

Es beginnt mit den Grundlagen auf nur knapp 15 Seiten. Hier lernt man die unterschiedlichen Arten von Speiseeis kennen und erfährt welche Küchenutensilien gebraucht werden. Eine Eismaschine mit Kompressor wäre die Profi-Ausstattung. Aber es funktioniert auch mit einfacheren Maschinen (mit vorgekühlten Behältern) oder notfalls mit einem Gefrierfach und einer Gabel. Viel wichtiger sind da schon die Zutaten. Frische und vollreife Früchte bringen den besten Geschmack. Doch komplizierter wird’s bereits bei den Stabilisatoren und Süßungsmittel, die das perfekte Eis ausmachen. Jede Eismasse besteht aus einer Eisbasis (mit oder ohne Milchpulver) und einem Geschmacksträger. Dafür braucht man Johannisbrotkernmehl (normale Stärke funktioniert auch) und Glukosesirup (kann durch Honig ersetzt werden). Diese beiden Zutaten sind nicht einfach zu bekommen, doch es gibt bereits einige Online-Shops, die auch in kleineren Mengen an Hobby-EismacherInnen liefern.

Eis selber machen

Zitroneneis ist meist ein Sorbet, auch bekannt als Wassereis. Das heisst, es ist kein Magermilchpuler enthalten.
Noch erfrischender wird es, vermischt man die Masse mit Rosmarin, oder aber auch Thymian, Salbei oder Basilikum.

Sorbetsirup

Für 400 ml Sorbetsirup brauchst du:

  • 125 g Zucker
  • Stabilisator: 1 gestrichener TL Johannisbrotkernmehl oder 2 EL Stärke (Pfeilwurzelstärke oder Speisestärke)
  • 225 ml Wasser
  • 50 g Glukosesirup oder -pulver oder flüssiger heller Honig
  1. Zucker und Stabilisator in einer kleinen Schüssel sorgfältig mischen.
  2. Wasser und Glukose (oder Honig) in einem Topf bis knapp unter den Siedepunkt erhitzen.
  3. Die Zuckermischung unter ständigem Rühren in das heiße Wasser streuen. Weiter rühren, bis die Mischung zu köcheln beginnt, dann vom Herd nehmen.
  4. Den Sirup abkühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren (hält sich bis zu einer Woche)

Zitronen & Rosmarin

Für das Zitronen-Rosmarin-Eis brauchst du (ergibt etwa 1 Liter / 15 Kugeln):

  • 250 ml frisch gepressten Zitronensaft (von 5-6 Zitronen)
  • 80 g Zucker
  • 300 ml Wasser
  • 2 EL sehr fein gehackte frische Rosmarinnadeln
  1. Zitronensaft Zucker, Wasser, Rosmarin und Sorbetsirup in einer Schüssel verrühren und für einige Stunden im Kühlschrank kaltstellen
  2. Die Mischung durch ein feines Sieb in eine zweite Schüssel gießen. Die Siebrückstände entsorgen
  3. Die Eismasse in die Eismaschine füllen und rühren lassen bis sie fest ist.
  4. Vor dem Servieren das Zitronen-Rosmarin-Eis etwa 30 Minuten ins Gefrierfach stellen. Wen es länger im Gefrierfach gelagert wurde uns fest ist, im Kühlschrank antauen lassen, bis es sich gut portionieren lässt.

Fazit

Das Buch in Pastel-Vektorgrafiken macht Lust aufs Experimentieren und bietet viele Ideen und Anregung. Die Grundlagen sind schnell verstanden und an vielen Stellen werden auf Varianten und mögliche Veränderungen in den Rezepten aufgezeigt, um ganz nach eigenem Geschmack Eis selber zu machen. Allerdings wird zu wenig darauf hingewiesen, wie wichtig die richtigen Zutaten sind. Zucker ist nicht gleich Zucker, und Stärke nicht gleich Stärke. Doch genau diese Details machen den Unterschied aus, damit cremiges Speiseeis entsteht, das nicht sofort zerrinnt oder fest wie ein Eisblock bleibt. Honig ist als Ersatz für Glukosesirup nicht wirklich geeignet. Das Sorbet wird zu hart und schmeckt zu süß (und nach Honig). Glukose sorgt für eine bessere Konsistenz und süßt weniger. In vielen Internet-Rezepten wird empfohlen, selbst eine Sirup aus Wasser und Zucker herzustellen. Das ist aber chemisch gesehen nicht das selbe.

Gelato Geniale

80 Rezepte mit und ohne Eismaschine
von Jacob Kenedy
Hardcover, 244 Seiten, Dumont Verlag

€ 20,60
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