SOPHIE HUNGER: Kein Platz für Kitsch
Romantischer Pop mit honigsüßen Melodien, der jederzeit dazu in der Lage ist, die Krallen auszufahren: Zwischen Unschuld und Spieltrieb hangelt sich Sophie Hunger von einem wunderbaren Kleinod zum nächsten. Die ohnehin schon begabte Songwriterin aus der Schweiz hat noch einiges dazugelernt, doch das Rad neu erfinden sollen andere. Danger? No way!
Upcoming: PAUL BANKS @ WUK Wien
Interpol-Frontmann Paul Banks veröffentlichte 2012 mit „Banks“ sein zweites Soloalbum, jedoch sein erstes unter seinem Namen. Ist das Solomaterial anders ausgefallen als das Bandprojekt? Hat es sich gelohnt? Ist es ein zeitloses Meisterwerk, welches unumgänglich war, oder nur eine existierende Platte, die man sich hätte sparen können?
EFTERKLANG – Melancholisiert
Auf ihrem vierten Album treten Efterklang mit einem Bein aus dem Zwielicht dänischer Melancholie heraus, jedoch nicht ohne den skandinavischen Anstrich links liegen zu lassen. Traditionsbewusst, progressiv, ein Stück weit esoterisch – „Piramida“ ist wie ein Spielplatz, auf dem es Rutschen, Wippen und Schaukeln gibt. Die zwangloseste Platte des letzten Jahres.
GRIZZLY BEAR: Tightrope walking
Vor fünf Tagen wurde „Shields“, das zweite Album von Grizzly Bear, zum iTunes US Album des Jahres gewählt. Und das ist nur eine von vielen Lobeshuldigungen, die es derzeit hagelt.
DEFTONES: Lavaesk
Wenn die ruhmreichen Beatles die Bezeichnung „beatleesk“ für sich beanspruchen können, dann kann man mit ruhigem Gewissen den Ausdruck „lavaesk“ für die Deftones hernehmen. Vulkanisch, eruptiv und zäh wie heiße Lava bauscht sich „Koi No Yokan“ vor einem auf, doch leider geht das siebte Album der Band weitestgehend überraschungsfrei vonstatten.
Placebo: Appetitanregend
Sie können es einfach nicht lassen: Brian Molko, Steve Forrest und Stefan Olsdal spielen wieder mit der Schwere des Lebens und versuchen diesmal, ihr mit der „B3“-EP ein wandelbares Gesicht zu geben. Das ist gelungen. Bevor Placebo 2013 mit siebtem Album zurückkehren werden, schenkt uns das Trio eine fünf Songs umfassende EP als Appetizer.
PAUL BANKS: Aus-dem-Schatten-treten
Wie viel Tiefe kann eine Stimme besitzen? Welches Maß an Charakter muss sie haben, um einen zu begeistern? Möglicherweise kennt Paul Banks, Sänger von Interpol, die Antworten auf diese Fragen. Von Pseudonymen hat er erst mal die Nase voll und veröffentlicht sein zweites Soloalbum unter eigenem Namen. Julian Plenti hat ausgedient. Das macht manches einfach, […]
Nachbericht: MUSE @ Stadthalle Wien
Veni, vidi, vici – Muse kamen, rockten und siegten. Auch wenn die Ansichten so gespalten wie nie zuvor sind, live versöhnen sich skeptische Querdenker und bedenkenlose Zustimmer und feiern gemeinsam eine immer noch hervorragende Liveband. Die Songs und Hymnen, die Muse in den vergangenen Jahren herausgebracht haben, sind einfach zu grandios, um nicht zu begeistern. […]
MADNESS: Mutmacher statt Schlechtredner
Ska-Nostalgiker reiben sich die Hände und spitzen die Ohren: Die britische Kultband Madness kehrt mit neuem Album „Oui Oui Si Si Ja Ja Da Da“ zurück. Ob sie damit noch etwas zusagen hat (der Titel lässt auf etwas ganz anderes schließen) und ob von nun an wieder der fröhliche Wahnsinn regiert, ist wohl Ansichtssache.
MUSE: Powered by emotions
Das schlechteste Album der Bandgeschichte oder ein weiterer Geniestreich? Auch wenn die Vorabsingle „Madness“ recht schlicht wirkt und sich Zeit lässt, bis sie zündet, wird sie mit jedem Mal immer eingängiger. Und besser. So und nicht anders verhält es sich auch mit „The 2nd Law“, dem bisher einladensten Muse-Album ever. Eine große Überraschung.