Crossing Europe 2016: Montanha

Am Nachmittag erwartete uns ein etwas langatmiger, aber deswegen nicht unspannender Film – Montanha. Der herannahende Tod von Davids Großvater ist nicht die einzige Herausforderung, der sich der junge Mann im Laufe des Filmes stellen muss.
David, der 14-jährige Protagonist streift durch die heißen Straßen von Lissabon. Und als das langsame Erwachsenwerden nicht schon genug Probleme acht, kommt auch noch seine einzige Bezugsperson, sein Großvater, ins Krankenhaus, und die Chancen, dass er diesen Ort jemals wieder verlässt sinken von Tag zu Tag. Seine Mutter erscheint kurz darauf auf der Bildfläche und verbringt fast jede Nacht im Krankenhaus. David wiederum weigert sich der Wahrheit ins Gesicht zu schauen und bleibt dem Krankenhaus und seinem Großvater soweit es geht fern. David wird von einem jungen Mann gespielt, der rein zufällig beim Castingtermin war und eigentlich nicht vorsprechen wollte. Das Ziel für David Mourato war es nie, Schauspieler zu werden, auch heute nicht – auch wenn er schon einige Auszeichnungen bekommen hat. Im Film spielt David einen Jugendlichen, der solange es irgendwie möglich ist als Kind bzw. Jugendlicher leben möchte und das Erwachsenwerden noch gekonnt ausblendet. Seine Mutter spielt dabei eine große Rolle, zwar nicht unbedingt als Erziehungsberechtigte, sondern mehr als Freundin. Man bekommt auch das Gefühl, dass sich David immer wieder für seine Mutter schämt und sich Lügen ausdenkt, um sie zu verteidigen. Gemeinsam mit seinen Freund ist er viel auf Achse und begeht dort und da auch die ein oder andere Straftat. Konflikte in der Freundschaft entstehen erst als beide sich in das selbe Mädchen verlieben, und sich beide in einer gewissen Art und Weise „was mit ihr anfangen“. Zusätzlich kommt noch hinzu, dass David große Probleme in der Schule hat und für sein Alter auch schon legale Drogen wie Alkohol und Zigaretten konsumiert.

Ein Film, der sicher keine reine Fiktion ist, sondern sich genauso in einem kleinen Viertel außerhalb des Stadtkerns von Lissabon abspielen kann. Deswegen wurde das Thema sehr gut gewählt. Der einzige Kritikpunkt ist die Langatmigkeit des Filmes (die sicher bewusst inszeniert wurde). Dadurch, dass sich die Handlung doch länger dahinzieht, erscheint der Film an manchen stellen als langweilig . Fazit unserer Redaktion: es ist ein guter Film und er beschäftigt sich mit einem sehr interessanten Thema, aber zu den Top-Filmen des heurigen Crossings wird er leider nicht zählen.

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