GReeeN – Von Rappae, Big Lebowski und Kollabieren

Der vergangene Samstag im Posthof stand mal wieder im Zeichen des Reggae-Rap, oder auch kurz Rappae. Da gab sich der Mannheimer GReeeN, bürgerlich Pasquale Denefleh, die Ehre und machte kurz mal halt in Linz auf seiner aktuellen „Smaragd-Tour“. Vor einem rappelvollen Saal wurde ein Musikabend der besonderen Art begangen. Für einige nicht nur wegen der Musik.

Als Support holte sich GReeeN den noch eher unbekannten Act Bbizza mit an Bord. Bbizza ist so unbekannt, dass Google einem „Pizza“ vorschlägt, wenn man ihn googeln will. Mit einem knappen Programm von nur wenigen Liedern sorgte er mit guter Stimmung und überraschend guten Songs dafür in 20 Minuten die Stimmung für den Hauptact anzuheizen.

Als GReeeN dann die Bühne betrat, wusste man sofort, warum dieser Artist der Hauptact des Abends war. Stilsicher mit Hut und Jackett in Hanfoptik begrüßte er seine Linzer Fans, die er vor etwas über einem Jahr im November 2018 zuletzt im Posthof gesehen hatte. Damals noch mit der vorherigen Platte „Ach du grüne Neune“ kam er auch dieses Jahr nicht mit leeren Händen zu Besuch und brachte sein neues Werk „Smaragd“ mit. Neben Songs wie „Honey Rider“ und „Autostrada“ waren auch altbekannte Songs wie „Süßes Cannabis“, „Kommissar“ oder „Interstellar“ im Programm des grünen Gesangsvirtuosen vertreten.

Neben einem starken Songprogramm konnte GReeN und seine Crew aber auch mit einem kurzen Outfitwechsel punkten und verwandelten sich kurzerhand mit Bademantel und Sonnenbrille zu Ehren des 22. Jahrestag von „The Big Lebowski“ in Abbilder des Dude. Der Stimmung des Publikums, die den Zustand der Euphorie bereits erreicht hatte bei diesem Anblick wurde dann mit Songs wie „THC“ und „Vanilla Sky“ weiter eingeheizt.

Bei letzterem Song konnte man dann sehen, dass dem Herrn Denefleh sein Publikum nicht nur wegen der Einnahmen am Herzen liegt. Das Publikum von der Bühne voll im Blick, unterbrach er das Konzert, als er merkte, dass es einem seiner Fans nicht gut ging, gab ihr kurzerhand eine seiner Wasserflasche und forderte das Publikum auf, sich um sie zu kümmern. Als nach wenigen Liedern der nächste Fan kollabierte, wurde gleich präventiv Wasser im Publikum und verstärkt in der ersten Reihe verteilt.

Trotz kurzer durch Nächstenliebe ausgelöster Hilfeleistung war es ein rundum erfolgreicher Abend. Auch wenn das Publikum es erneut nicht geschafft hat, dass GReeN seine Ingwerlimo exxt – mit fast zwei Stunden Unterhaltung mit lustigen und nachdenklichen Songs, Dude-Zelebrierung, gesellschaftspolitischem Sinnieren über Cannabiskonsum und dessen Legalität war für alle etwas dabei. Für manche eben auch ein Krankenwagen. Ein Konzertabend eben, den man so schnell nicht mehr vergisst. Manche mehr als andere.

Foto: Lisa Trost

 

Schreiben kann ich. (bester Beweis, dieser Satz hier). Lesen kann ich auch. (bester Beweis, meine Comic Sammlung) Auge fürs Detail hab ich ebenfalls. (ich zieh mich immer vollständig und alleine an)