Unfun
In Unfun nimmt der der skandinavische Künstler und Autor Faldbakken die Konsumgesellschaft wieder gehörig aufs Korn und vollendet damit die Trilogie seiner absurd anmutenden Subkultur-Welten.
Nach „The Cocka Hola Company“ und „Macht und Rebel“ ist UNFUN nun das dritte Buch des Stars der Norwegischen Literaturszene. Seine dreiteilige „Skandinavische Misantropie“ war der erste große literarische Ausflug des 37-Jährigen Osloers, der sich bereits kurz nach seinem Studium Mitte der 90er als Bildender Künstler einen Namen gemacht hat.
Sex, Gewalt, Drogen und ein Online-Game
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Anarchistin Lucy, die versucht, gemeinsam mit den fast erwachsenen Zwillingssöhnen ihren Ex-Mann bei seinem absonderlichen Projekten zu unterstützen. Ein Online-Slasher-Game nach Vorbild der 70er-Jahre Horrorfilme soll entstehen. Viel Blut, viel Gewalt, viel Geld. Neben absurden poptheoretischen Exkursen und irrwitzigen Analysen der Konsumgesellschaft schaukelt sich die Geschichte immer mehr zum Familiendrama hoch. Die Kinder sind nicht zu bremsen, der Vater in seinem Wahnsinn unkontrollierbar und die Mutter Lucy hat nichts mehr zu verlieren. Die Eskalation scheint vorprogrammiert.
Gesellschaftsporno
Auch wenn Faldbakkens Figuren kein Blatt vor den Mund nehmen ist der Roman nicht bloß plump und vulgär. Vielmehr ist die Trilogie eine gekonnte Gesellschaftsanalyse, die hart mit Konsum und Medien ins Gericht geht. Die Geschichten schaukeln sich auf, steigern sich und kosten auf dem Weg zur Eskalation jeden Zwischenschritt voll aus. Man möchte wegsehen, kann aber nicht.
Fazit
Ein würdiger Abschluss der alle Erwartungen erfüllt. Für Anfänger und Einsteiger ist aber der erste Roman „ The Cocka Hola Company“ zu empfehlen. Die Geschichten bauen zwar nicht aufeinander auf, doch kann man mit diesem Buch am besten herausfinden ob man die literarische Welt von Falbakken betreten möchte.
Unfun
von Matias Faldbakken
Heyne Verlag
272 Seiten, Deutsch, Gebundene Ausgabe
€ 10,30
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