THE LIBERATION SERVICE: Calamity Physics

Vier Jahre nach ihrem Debütalbum „Hearts Unchained“, überbrückt durch einige 7″ Singles und ein unermüdliches Tourprogramm, melden sich die fünf Burgenländer mit dem zweiten Langspieler zurück. „Calamity Physics“ heißt das gute Stück und erscheint offiziell am 1. September 2015 via Schall und Rauch Platten und No Panic! Records.

The Liberation Service mögen ihren Indierock gern mit einem Hauch von Punk. Dazu kommt das erdige Folk-Element, das sich meist in Form der Geige präsent zeigt und sich hervorragend unaufdringlich ins Soundbild einfügt. Wenn das Ganze dann noch so natürlich und ungezwungen, mit luftig leichter Produktion (analoges Recording am 8-Spur Aufnahmegerät) daherkommt wie auf „Calamity Physics“ ist das eine willkommene Abwechslung zu herkömmlichen Genrevertretern in unseren Breitengraden. Die Band pflügt sich in knapp 34 Minuten Laufzeit durch 9 Songs und zelebriert dabei bodenständiges und cleveres Songwritertum. In manchen Momenten sind sie dann aber doch irgendwie handzahmer und unaufdringlicher, als es ihnen wirklich gut tut.

Obwohl man manchmal mit einem Fuß am Gaspedal und mit dem Anderen auf der Bremse steht, überwiegen die großartigen Momente dennoch klar. Da wäre zum einen der kürzlich veröffentliche Albumvorbote „The Disarming Truth On Heavily Armed Dudes“. Als Repräsentant fürs Album ist das äußerst gut gewählt, denn hier spielt die Band gekonnt all ihre Stärken aus macht gehörig Lust auf mehr. In die selbe Kategorie fallen auch das neu aufgenommene „Drifters“ und das epische Titelstück (Part I & II). Bei Stücken wie dem Opener „Coming Clean“ oder „City Of Doom“ bleibt die Initialzündung, um wirklich dauerhaft begeistern zu können aber wie erwähnt leider aus. Vielleicht springt hier erst Live der Funke so richtig über. Der großartige Abschlusstrack „Breaking Bad“ beginnt mit Gl0ckenspiel noch lieblich, geht dann aber mit Fortdauer immer mehr auf und hinterlässt schlussendlich einen positiven Gesamteindruck. Das lässt die Finger wieder Richtung Repeat-Taste wandern. Alles in Allem also eine überaus gelungene zweite Platte die hier abgeliefert wurde, die insbesondere durch den sympathischen Genre-Mix und viel Authentizität besticht.

Ein Grund mehr, um den fünf auf ihrer Album-Release Tour mit Crazy Arm am 13. September in Wien und/oder am 14. September in Graz einen Besuch abzustatten. Und auch so ist die Tour ein klarer Hingehtipp, denn diese Kombination begeisterte schon bei der letzten gemeinsamen Tour im DasBach!

Gewinnspiel: Wie lautet der Titel des ersten, vorab veröffentlichten Songs aus dem Album?
Richtige Antwort an gewinnspiel@subtext.at schicken und mit etwas Glück landet die Vinyl-LP von „Calamity Physics“ bald vor deiner Haustür! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Gewinner werden benachrichtigt. Einsendeschluss ist der 01. September 2015!
Das Gewinnspiel wurde beendet, der Gewinner benachrichtigt!

cover_liberationservice_calamityphysics

Tracklist:
01. Coming Clean
02. The Disarming Truth On Heavily Armed Dudes
03. City Of Doom
04. The Unbreakable Lightness Of Being
05. This Is Not A Pipesong
06. Drifters
07. Calamity Physics (Pt. I & II)
08. Waking Up To A Nightmare
09. Breaking Bad

Calamity Physics, VÖ: 01.09.2015, Schall & Rauch Platten / No Panic! Records

Schreibt Albumrezensionen, Konzertberichte und führt gerne Interviews - transkribieren tut er diese aber weniger gern. Immer wieder auch für Blödsinnigkeiten abseits seines Kerngebiets "Musik" zu haben. Hosted einmal monatlich die Sendung "Subtext on Air" auf Radio FRO, ist bei mehreren Kulturinitiativen und in einer Band aktiv.