Crossing Europe 2016: Keeper

Irgendwo zwischen ihren Träumen, ihrem Wunsch nach Selbstbestimmung und ihrer Liebe zueinander müssen zwei Jugendliche eine Entscheidung fürs Leben treffen.

Keeper, das zum einen das englische Wort für Torhüter ist, ist im englischen Sprachraum auch die Bezeichnung für eine Person, die man im Kontext einer anfänglichen Beziehung weiter um sich haben möchte. Der 15-jährige Maxime (Kacey Mottet Klein) verkörpert im Film beide diese Begriffe. Zum einen ist er ein talentierter Torhüter, der von der großen Karriere träumt, und zum anderen stellt er genau diesen Traum hinten an, um den Verantwortungen eines angehenden Vaters nachzukommen. Seine Partnerin in diesem Dilemma ist die gleichaltrige Melanie (Galatea Bellugi), die sich zwischen Maximes Wunsch das Kind zu behalten, der Anordnung ihrer Mutter es abzutreiben und den Ärzten, die ihr versuchen beizubringen, dass es letzten Endes ihre Entscheidung ist, gefangen sieht.

Die Beiden entscheiden sich das Kind zu behalten, können aber, ihrer jugendlichen Naivität geschuldet, das Ausmaß der Situation und all den folgenden Verpflichtungen nicht vollständig wahrnehmen und so kommt es wie es kommen muss. Die jugendliche Naivität und das Träumen rundherum müssen der Realität weichen.

Guillaume Senez zeigt in seinem Werk die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen und den Schwierigkeiten von Heranwachsenden diese zu artikulieren. Ihm ist ein eindrucksvoller Film gelungen, welcher die junge Liebe zweier, von Klein und Bellugi hervorragend verkörperten, jungen Seelen zur Schau stellt, die sich am Ende widerwillig ihre Ohnmacht in diesem Konflikt eingestehen müssen.