Crossing the Continent for the 10th time

Von 23. bis 28. April findet das Crossing Europe Filmfestival zum 10. Mal statt. Ein Jubiläum also. Zur Pressekonferenz am 10. April gab es von Festivalleiterin Christine Dollhofer einen Vorgeschmack auf das dichte Programm, inklusive Festivaltrailer von Ella Raidel.

Die Pressekonferenz vom Crossing Europe ist ein nettes Familientreffen der Linzer Kulturinstitutionen. Es handelt sich gleichzeitig um PartnerInnen des Linzer Filmfestivals. Gleich beim Eingang begrüßen einen Sabrine Gebetsroither und Katharina Riedler, Mitglieder vom Festivalteam. Passend dazu holt sich rechts neben dem Eingang Florian Sedmak, sein Frühstück vom Kaffeetisch. Er ist Mitbegründer der Hörstadt, bei den Fabrikanten dabei und dieses Jahr auch als Regisseur eines Eröffnungsfilms vertreten. Das OK Kernteam ist auch aus seinem Büro in das OÖ Pressezentrum im Uhof herüber spaziert und hat sich an einem Tisch zum Frühstück versammelt.

Beate Rathmayr vom Kunstraum Goethestraße und Claudia Dworschak, dorf.tv entdecke ich in den vorderen Reihen, Aileen Derieg, langjähriges XE-Mitglied sowie großartige Übersetzerin sitzt hingegen in der vorletzten Reihe. In welcher Ecke steht wohl der Andi Kepplinger mit seiner Kamera? Aja hinten links neben dem Fisch von dorf.tv.

Mehr Zeit bleibt mir nicht mehr zum Umschauen, das habe ich meiner Ankunft um Punkt 10 zu verdanken. Mit Kaffee nehme ich Platz in meiner Reihe: Der letzten. Hier sitzt die Kunstuni Linz. Drei von meinem Studiengang haben sich aber zum Filmen im Raum aufgeteilt: Die Aufgabe eine Crossing Europe Doku zu drehen ging nämlich an den Studiengang time.

Was macht das Festival aus?

Schon betritt Christine Dollhofer, Initiatorin und Leiterin des europäischen Filmfestivals den Raum und ungewöhnlich schnell für eine Pressekonferenz eröffnet sie die Veranstaltung, es gibt viel zu berichten.

Crossing Europe findet heuer zum 10. Mal statt und die Freude und Erleichterung dass das Festival so groß und erfolgreich geworden ist steht ihr ins Gesicht geschrieben. Diesen Ausdruck kenne ich von ihr schon aus den letzten Jahren. Gleichzeitig lässt sie im Laufe ihres Berichts immer wieder mit Nachdruck einfließen, dass es bei der Streichung so vieler Fördergelder immer schwieriger wird das Festival umzusetzen. Auch diese Kritik habe ich nach dem Kulturjahr 2009 schon oft von ihr gehört.

Zunächst bittet Dollhofer den „Guru des Linzer Kinos“ – also den Leiter von Moviemento und City Kino Wolfgang Steininger zu Tisch (denn es war weder Podium noch Bühne da). 2003 haben die beiden erstmals über ein Filmfestival in Linz gesprochen und es dann bis 2004 realisiert. Auch er meint, dass die Finanzierung in diesem Jahr hauptsächlich dank KinobesucherInnen funktioniert, die sich einen 10er-Block kaufen (Anm.: Und dann etwa nicht hingehen??).

Ein dichtes Programm

Christine Dollhofer spricht von 162 Filmen an den diesjährigen 6 Festivaltagen. Somit werden es insgesamt 1500 sein, die im Rahmen des Festivals aufgeführt wurden. In diesem Jahr sind 40 Länder beteiligt, 32 Filme sind Weltpremieren, noch mehr werden erstmals in Österreich gezeigt. Zum Beispiel sämtliche 6 des polnischen Filmemachers Przemyslaw Wojcieszek, dem das diesjährige Tribute gewidmet ist.

Genoveva Rückert, Kuratorin vom Offenen Kulturhaus stellt den Artist in Residence des diesjährigen Festivals vor. Omer Fast ist ein Video- und Medienkünstler, ursprünglich aus Jerusalem. Ich hab schon auf der Uni von ihm gehört und seine Arbeiten auf der Biennale in Venedig und der Dokumenta in Kassel gesehen. Also ein großer Name auf diesem Filmfestival.

Das OK hat dem XE aber noch mehr hinzuzufügen als seine Räumlichkeiten und den Artist in Residence: Es gibt ein „Extrakino“, das läuft schon seit Februar. Ein eigener kleiner Kartonkinosaal in den man sich zurückziehen kann. Auch ein Geruchskino von Wolfgang Georgsdorfer wird es geben.

Während noch viele weitere Details folgen holen wir uns vom Drucksortentisch einen Festivalzeitschrift. Ich öffne sie gewohnter Weise in der Mitte: Ein Regenbogen aus Farben und Kästchen springt einem entgegen: Der Spielplan also. Wir stellen fest, dass die Schriftgröße sicherlich noch kleiner gewählt wurde als im Vorjahr – viel zu sehen also. Christine Dollhofer löst die Versammlung nach einem Blick auf die Uhr hastig ab, Zeit für Fragen bleibt keine, dafür gibt es Crossing Europe Geburtstagskuchen.

Während wir die Kameras einpacken beschließen wir was als nächstes am Plan steht: Kaffeehaus. Uns bleiben schließlich nur mehr 2 Wochen Zeit um das Programm zu studieren, die Filme kennen zu lernen und sich damit abzufinden, dass man immer nur in einem Kinosaal sitzen kann.


Fotos: a_kep