Me + Marie: frischer Wind aus den Alpen

Knapp 100 Personen kamen am Freitag Abend im kleinen Posthof-Saal in den Genuss, der Band Me + Marie zu lauschen. Zum Beschreiben der schönen Musik gehen einem die Adjektive aus. Die noch mehr als andere internationale Band wurde von JoNoir supportet. 


Der Support an diesem Abend kam von JoNoir. Für die junge Singer/Songwriterin war es das letzte Konzert mit Me + Marie. Anfangs gab es einige Amp-Probleme, und die Sängerin wusste nicht so ganz, woher das Gepfeife kommt. Und da war uns dann ihre Stimme doch lieber als die unangenehmen Töne aus dem Amp.

Die Singer/Songwriterin JoNoir eröffnete den Abend mit einer intimen Performance

Me + Marie gehörten danach zu den Gründen, warum ich so gerne für subtext.at unterwegs bin. So wollte ich den Abend eigentlich anders verbringen und sprang kurzfristig für eine Kollegin ein, ohne die Band zu kennen. Und dann wurde ich positiv überrascht – sehr sogar. Ein frischer Wind aus den Alpen. So könnte man die Band auch nennen. Maria de Val, eine Südtirolerin, die man eher duch das Musikarrangement „Ganes“ kennt und der Schweizer Roland Scandella bilden die eigentliche Band – bei Live-Auftritten haben sie auch noch Erie Thomson mit dabei, als Unterstützung bei der Gitarre und Klavier. Mit dem Tontechniker, der aus Österreich stammt, hätten sie dann fast alle deutschsprachigen Bereiche auf der Welt in einer Band vereint.
Musikalisch waren die drei ein Traum. Ruhige Komponenten, wuchtige Gitarrenriffs und perfekt abgestimmte Beats – die sich nicht in ein Genre zuordnen lassen. Nicht nur die Musik machte die Musiker so sympathischn sondern ihre gesamte Ausstrahlung und ihre Geschichten zwischen den Songs. Geographische Erklärungen zu den beiden Flüssen Donau und Inn und ihr gemeinsames Baby Linz fanden genauso Platz wie die lustige Geschichte von der Burg Klam. Wo die Band wegen einer Autopanne den Weg von Südtirol bis zur Burg mit einem Taxi bestreiten mussten. Und die Möglichkeit nützte, mit den großen Stars im Backstage abzuhängen. Zitat: „Die Alten sterben ja schon alle weg“ .

Me + Marie begeistern mit einem Mix, der in absolut kein Genre passt!

Viele Lieder waren von ihrem letzten Album, welches letztes Jahr im Mai erschien. Dennoch basteln die beiden schon wieder an neuen Songs – so wie jenem, den sie auch am Freitag spielen. Ein wunderschöner Track, noch ohne Namen, der für einen kurzen Moment die Zeit still stehen lässt. Als würde die Musik und der zum niederkniende Dialekt nicht schon ausreichen, um die Band ins Herz zu schließen, gaben sie dem Ganzen noch ein Sahnehäubchen mit auf den Weg. Zum einen in der Form von drei Zugaben, und zum anderen, weil sie sich klar gegen Trump und klar für die Bären in der Schweiz aussprachen. Eine über den Haufen geschmissene Abendplanung später gehe ich glücklich mit meiner neuen Platte im Gepäck nach Hause.

Foto: Christoph Thorwartl

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