Die Broilers bringen Punk zurück in die Stahlstadt
Wer Linz kennt, weiß, dass Punkkonzerte im größeren Umfang eher eine Seltenheit sind. Dies änderte sich am Sonntag, als die Broilers die Stahlstadt besuchten und es schafften, den Posthof gut zu füllen und für tanzbare Stunden zu sorgen. Mit von der Partie war die Düsseldorfer Band Kopfecho.
Kurz nach 20:00 Uhr startete der Konzertabend mit Kopfecho, einer female fronted Alternative Punkrock Band, wie sie sich selbst auf ihrer Homepage bezeichnen. Tatsächlich erinnert Kopfecho auf das erste Hinhören und auch was die Performance anbelangt sehr an ein Jennifer Rostock der alten Tage. Auch was ihre Lieder angeht hatte die Sängerin die verschiedensten Stimmlagen, von rauem, verruchtem Gesang bis zur sanften Balladen-Säuselstimme alles, wenn auch nicht immer ganz authentisch, dargeboten. Obwohl Kopfecho eine solide Show lieferte und auch mit viel gutem Bemühen Stimmung machen wollte, schafften sie es trotz beinahe komplett vollem Saal den Funken aufs Publikum überschwappen zu lassen.
Die eher apathische Stimmung der Menge verschwand schlagartig, als die ersten Töne der Broilers seitens der Bühne erklangen. Mit „Zurück zum Beton“ starteten die Düsseldorfer ihre Show und die Stimmen im Saal erhoben sich bereits zum Mitsingen. Passend zum Bühnenbanner, welches den Titel des aktuellen Albums (sic!) trug, hatte die Band zahlreiche ihrer neuen Songs im Gepäck, aber auch die alten Werke wurden zur Genüge zelebriert. Die Broilers zeigten sich musikalisch von ihren unterschiedlichsten Seiten, neben ihren Punkrock Hymnen wie „Tanzt du noch einmal mit mir?“ waren auch etliche Ska-lastige Stücke wie „Harter Weg“ mit im Programm. Letztere wurden von Bläsern untermalt, was die Stimmung nochmal um einiges hob und man als Konzertbesucher nur noch das Tanzbein schwingen konnte.
Die Broilers präsentieren sich als eine Band, die offensichtlich Spaß an ihrem Tun hat und ihr volles Herzblut in die Musik steckt. Das sah man sowohl in den glücklichen Gesichter auf der Bühne als auch im Publikum, welches sich gern von so viel Energie anstecken ließ. Nach einer eineinhalbstündigen Performance, die mit „In 80 Tagen um die Welt“ und einem Moshpit bei „Keine Hymnen heute“ ihren Höhepunkt erreichte, setzte die Band noch doppelt drauf, indem sie gleich zwei Zugaben spielten und nach „Ist da jemand?“, „Bitteres Manifest“, „Meine Sache“ und letztendlich „Blume“ wohl wirklich keine Wünsche mehr offen ließen. Alles in allem lieferte die Band ein Konzert von über zwei Stunden und bewiesen zurecht, dass man auch mit gutem Punkrock ordentlich Stimmung in den Posthof bringen kann.
Fotos: © Andreas Wörister (Facebook Page / Homepage )