Festival „Der Neue Heimatfilm“: We will be back

Zum bereits 33. Mal fand das Filmfestival DER NEUE HEIMATFILM im wunderbaren Kino in Freistadt statt. Knapp 50 Filme boten eine Chance in die unterschiedlichen Auslegungen des Begriffes Heimat einzutauchen. 

Viel zu schnell ging das heurige „Festival DER NEUE HEIMATFILM“ vorbei. Zum 33. Mal wurde Freistadt zum Schauplatz von internationalem Kino und spiegelte alle Facetten von Heimat wieder. Für viele Cineast*innen war letztes Wochenende die erste richtige Möglichkeit das Format Filmfestival wieder live zu erleben.  Trotz der aktuellen Situation rund um die Corona-Pandemie hat es das Kino Freistadt geschafft einen sicheren Kinobesuch zu ermöglichen und unsere nach Veranstaltungen lechzenden Gemüter zu befriedigen.

 

„Am Sonntag kam ich das erste Mal in den Genuss das neue Heimatfilmfestival in Freistadt zu besuchen. Coronabedingt musste man sich schon fast im Vorhinein überlegen, welchen Film man sehen will da durch die Abstandsregeln (sehr vorbildlich eingehalten) weniger Plätze zur Verfügung standen. Vor allem die Diskussionen außerhalb des Kinosaals haben es mir angetan, die verschiedensten Meinungen wurden offen besprochen, was ich von einem „normalen“ Kinogang so nicht kannte. Es war auf jeden Fall ein angenehmer Filmsonntag und ich würde es jedem empfehlen sich einfach darauf einzulassen. Ich für meinen Teil werde nächstes Jahr gleich mehrere Tage dort verbringen.“
Michael Leeb

 

Aber nicht nur wir konnten von der großartigen Auswahl von 49 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen profitieren, sondern auch die unzähligen Besucher schätzten das Angebot so, dass die Säle bereits ab dem ersten Festivaltag gut besucht waren (mit den nötigen Sicherheitsmaßnahmen, versteht sich). Wie jedes Jahr liefen auch heuer wieder Filme im Wettbewerb. Der Film JIYAN von Süheyla Schwenk gewann in der Kategorie  SPIELFILM WETTBEWERB und der Film von Marko Škop NECH JE SVETLO / LET THERE BE LIGHT wurde lobend erwähnt. In der Wettbewerbschiene DOKUMENTARFILM gewann der Film WEIYENA – EIN HEIMATFILM von Weina Zhao und Judith Benedikt, VOLUNTEER von Anna Thommen und Lorenz Nufer wurde lobend erwähnt.

Foto: Heimatfilmfestival Film WEIYENA

„Das bessere Klassentreffen. Nach unzähligen Absagen und virtuellen Streaming-Lösungen fühlte sich ein Festival in einem richtigen Kino fast unwirklich an – eine Fiktion. Doch dank großartiger Vorbereitung und guter Organisation kam in Freistadt trotzdem Festivalstimmung auf und das Wiedersehen mit Bekannten und FreundInnen von Crossing Europe, Diagonale und Co war trotz gebotener Distanz herzlich.“
Andreas Kepplinger

 

Die Jugendjury ist der Meinung, dass der Film LE MILIEU DE L‘HORIZON / BEYOND THE HORIZON von Delphine Lehericey die Auszeichnung für den besten Film verdient hat.  Für das Publikum waren die beiden Filme WALCHENSEE FOREVER von Janna Ji Wonders und WEM ERZÄHLEN von Ernst Gossner ex aequo auf dem ersten Platz.‘

„Für mich war, es heuer der erste Besuch auf dem charmanten Freistädter Filmfestival. Im Gegensatz zu den meisten meiner subtext-KollegInnen bin ich generell eher ein Gelegenheitsbesucher von Filmfestivals. Hier und da mal ein Tag, 3-4 Filme, das reicht mir dann auch schon. Der Reiz der „jeder kennt jeden“-Stimmung einer solchen Veranstaltung entzieht sich mir daher ein bisschen. Dafür überzeugte mich die gemütliche Atmosphäre des Festivals mit Gastgarten mitten in der Altstadtgasse vor dem Freistädter Kino – das hat schon was! Auch die Filmauswahl wusste zu gefallen. Die beiden Filme „Bull“ und „La Paranza dei bambini“,  für die ich eine Kritik schreiben durfte, vermochten mich zu begeistern. I’ll be back!“
Patrick Datscher

Für mich persönlich ist das Filmfestival in Freistadt nun schon seit 10 Jahren fixer Bestandteil meines Festivalsommers. Meine Kollegen haben bereits die Atmosphäre rund um das Festival, die Programmzusammenstellung und die Tatsache, dass es quasi ein Klassentreffen unter Cineast*innen ist, lobend erwähnt. Bei diesem Lob kann ich mich nur anschließen. Was für mich das Festival so besonders macht ist das Gefühl, nach Hause zu kommen. Nicht nur, weil ich im Bezirk Freistadt aufgewachsen bin, sondern auch die Art und Weise, wie es die Local-Bühne jedes Mal wieder schafft, einen mit offenen Armen zu empfangen, ob mit einem hinter der Maske verstecken Lachen bei der Kasse, mit dem selbst gemachten Kuchen an der Bar oder der Offenheit der Veranstalter*innen. Und dass mir die ausgewählten Filme über ein Jahrzehnt neue Perspektiven zusätzlich zu meinem Verständnis von Heimat geben, ist quasi der Schlagobers zum Kuchen.

Auf jeden Fall freuen wir uns schon sehr auf die nächste Ausgabe am 25.-29. August 2021 vom Festival DER NEUE HEIMATFILM. Damit wir uns die Zeit bis dahin etwas verkürzen können, werden am 17. und 18.10.2020 ausgewählte Filme vom Festivalprogramm in Freistadt gezeigt.

Und auch das Crossing Europe lädt ab 10.09 jeden Dienstag zu einer Sondervorstellung in Moviemento und City Kino Linz ein. Mehr dazu hier.

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