The Way you see me
Foto: Duri from Mocup

The Way you See me

Liebe, Depression und Missbrauch, das alles und einiges mehr thematisiert Lisa Sophie Laurent in ihrem ersten Roman. Dieser war unglaublich angenehm und schön, und ein wenig vorhersehbar, zu lesen. Das Geschehen ist mit viel Feingefühl und Hintergrund-Wissen beschrieben. Genau das richtige, um in eine Welt voller Probleme abzutauchen, ohne sich verloren und einsam zu fühlen.

Mila ist Studentin, welche sich durch ein Stipendium das Leben finanziert. Dieser Geldzuschuss ist gefährdet, als sie keiner freiwilligen Tätigkeit mehr nachgeht. Auf der Suche nach einem neuen Engagement trifft sie auf Oscar. Seit der ersten Begegnung sprühen nur so die Funken, anfänglich negativ, doch dies wandelt sich sehr bald. Mila will jedoch anfänglich keine Beziehung mit Oscar eingehen. Beide probieren unterschiedliche Beziehungsformen aus, bis sie schließlich die Richtige finden. Sowohl Oscar als auch Mila sind durch Geschehnisse in der Vergangenheit geprägt. Das Zusammenspiel des Liebespaares ist daher von einigen Stolpersteinen gepflastert. Daher wird man Teil eines interessanten Prozesses, welcher sich wohlig warm liest.

Liebe und Freundschaft

Mila lebt in einer Wohngemeinschaft. In dieser fühlt sie sich wahnsinnig wohl. Die WG ist ihr „Happy Place“, welcher aber nicht nur „positiv vibes only“ zulässt. Dort darf jeder mit seinem gesamten Spektrum an Emotionalität so sein, wie er/sie gerade drauf ist. Daher finden sich dort auch immer wieder viele Menschen ein, die gemeinsam eine gute Zeit verbringen wollen. Doch auch hier tummeln sich viele unterschiedliche Problematiken, verteilt auf die Protagonist*innen. Doch gemeinsam schaffen sie alles, ohne Hektik und Druck, jeder in seinem/ihren Tempo und mit so viel Unterstützung wie nötig.

Fazit zu the Way you see me

Ich hatte schon lange nicht mehr das Bedürfnis, ein Buch nicht fertig lesen zu wollen. Nicht weil es schlecht war, sondern weil ich nicht wollte, dass es endet. Jedes Mal, wenn ich danach griff, tauchte ich in eine idyllische Welt ein. Es gibt dort zwar Probleme, aber sie lassen sich alle durch Gespräche mit gefühlstechnischem Tiefgang lösen. Im Roman wird ein weiter Bogen von einer Problematik zur nächsten gespannt. Wie schon eingangs beschrieben, kommen sehr viele Thematiken darin vor. Diese herangezogenen Beispiele sind anscheinend die Top-10 der Probleme von Student*innen. Beziehungsprobleme, Gewalt, Patchwork, Trennung, Trennungskind, Homophobie, Familienkonflikte, toxische Beziehung und unerfüllbare Erwartungshaltung anderer, all dies kommt im Buch vor. Das Psychologie-Studium der Autorin hat hier sicherlich dazu beigetragen, dass die Vielfalt hier an kritischen/problematischen Themen vorhanden ist, aber genauso absehbar ist auch der Umgang damit. Darüber reden und auf den eigenen Bauch hören, dann wird alles gut. Und genau deswegen war es so angenehm, das Buch „The way you see me“ zu lesen. Es gibt Probleme, aber sie sind lösbar. Das vermittelt eine zuversichtliche Grundstimmung auf das eigene Leben, denn man kann sich mit den unterschiedlichsten Charakteren identifizieren.


The Way you see me

von Lisa Sophie Laurent

Heyne
368 Seiten, Deutsch, gebundene Ausgabe

€ 15,50 – jetzt bestellen

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Sozialarbeiterin - Studentin - Buchliebhaberin - little littel coffeenerd und ein bisschen in love mit Autos