Faber im Posthof
Foto: Lara Aigner

Rosen für Faber im Posthof

Abwechslungsreich und einfach verdammt nochmal gut – das war der Addio Tourstop von Faber auf der Frischluft Bühne im Posthof am 30. August 2024. Mit am Start als Support war Sängerin Mel D.

Es ist ein warmer Spätsommerabend. Am Horizont zeigt der Sonnenuntergang langsam seine Farben, das Licht wird weicher und die Schatten länger. Nach und nach kommen die Leute auf dem Posthofgelände an, plaudern entspannt und werfen neugierige Blicke auf die Bühne. Die Stimmung ist locker, aber die wachsende Vorfreude ist in den Gesprächen und der Atmosphäre deutlich zu spüren.

MEL D – FAcettenreiche Show

Um kurz nach 19 Uhr gehts los. Faber betritt kurz die Bühne, begrüßt das Publikum knapp und kündigt den Voract des Abends an: Mel D. Kaum setzt sie die ersten Töne an, zieht sie das Publikum in ihren Bann. Ihre Stimme hat eine besondere Note, und man merkt sofort, dass dieser Abend unvergesslich wird.

Mel D., mit bürgerlichem Namen Melanie Dörfler, hat sich in der Indie-Szene einen Namen gemacht. Mit ihren ehrlichen Texten und dem perfekten Mix aus sanften Klängen und kraftvollen Beats fesselt sie vom ersten Moment an. Besonders ihre Single „Soft“ sorgt gleich zu Beginn des Konzerts für einen Gänsehautmoment, der das Publikum in den Bann zieht.

Doch Mel D. zeigt auch eine andere Seite. Als das Konzert sich dem Ende zuneigt, dreht sie das Tempo hoch und bringt mit ihrem neuesten Track „Bring the Witches Back“ die Menge endgültig zum Kochen. Der Song ist eine energiegeladene Mischung aus modernen Beats und mystischen Klängen, die keinen stillstehen lässt. Die Leute tanzen und singen mit, die Stimmung ist elektrisierend.

Alte und neue Hits

Nach etwa 20 Minuten Umbaupause geht es weiter. Man kann die Vorfreude der Menge förmlich spüren. In der ersten Reihe hat jemand einen Strauß rote Rosen mitgebracht. Die Band betritt formell in Schwarz gekleidet unter tosendem Applaus die Bühne. Dabei wird die Bühne fast ein bisschen zu klein für die vielen Musiker und Instrumente, denn Faber tourt mit erweiterter Band: Tillmann Ostendarp (Schlagzeug, Posaune), Janos Mijnssen (Bass, Cello), Goran Koč (Keys), Max Kämmerling (Gitarre, Perkussion), Gina Été (Gesang, Viola), Hannah Adriana Müller (Gesang, Violine), Dino Brandao (Gesang, Gitarre, Perkussion) und Mel D (Gesang, Gitarre).

Nach einem langen Intro der Band und atmosphärischen Gesang von Mel D betritt Faber die Bühne. Der erste Song des Abends: „Du kriegst mich nicht zurück“ vom neuen Album. Bereits nach zwei oder drei Songs wird von den Fans in der ersten Reihe die erste Rose auf die Bühne geworfen. Die Show ist abwechslungsreich. Gespielt werden Songs quer durch Fabers Diskographie. Songs, die es eigentlich gar nicht auf Spotify gibt, werden gespielt wie „Berlin Berlin Berlin“. Die Songs „Vivaldi“ und „Alles Gute“ kommen wie immer gut an beim Publikum und bringen die Menge so richtig zum Tanzen und bei „Nie wieder Kokain“ gabs passend zum Lied ein gefühlt nie endendes Strobo-Licht. Sowohl neue als auch ältere Lieder kommen bei den Fans gut an. Begeisterung ist in den Gesichtern zu sehen.

Doppelte Zugabe für Faber

Besonders in Erinnerung bleiben die Songs „Sei ein Faber im Wind“, „Generation YouPorn“ und „1000 Franken lang“. Immer wieder flogen Rosen auf die Bühne, ein weiterer Beweis für die tiefe Verbindung zwischen Künstler und Publikum. Als der letzte Ton eines endlos scheinenden Instrumentals verklang, verließ die Band die Bühne – doch der Applaus riss nicht ab. Die Rufe nach einer Zugabe wurden immer lauter, die Band hüllte sich in Nebel. Doch zum Glück des Publikums: Faber mit Band betrat erneut die Bühne, die Menge tobt. Faber teilte amüsante Anekdoten, unter anderem über einen vergangenen Krankenhausaufenthalt bei einem früheren Besuch in Linz. Ein Schmunzeln breitete sich in der Menge aus.

Weiter geht’s mit dem Lied „Addio“. Die Gespräche in der Menge lassen darauf schließen, dass dieses Lied nicht den Geschmack aller Fans trifft. Doch live entfaltete es eine völlig neue Wirkung: „Normalerweise überspringe ich dieses Lied, aber live ist es richtig gut!“. Nach einem weiteren Song des neuen Albums, „Leon“, bedankte sich Faber aufrichtig beim Publikum. Doch es war noch nicht vorbei: Nach minutenlangem Applaus und erneuten Zugabe rufen betrat die Band nochmals die Bühne. Doch bevor es weiterging, musste eine wichtige Frage geklärt werden: „Lieblingssuppe?“ Leider war die Antwort akustisch nicht ganz zu verstehen – ob Ramen, Rahmsuppe oder Tomatencremesuppe im Winter. Aber im Sommer empfiehlt Faber auf jeden Fall Gazpacho. Mit „Das Letzte“ fand die Show schließlich ihr Ende. Das Licht ging an, die Leute strömten zum Merchstand, und die letzten Getränke wurden ausgetrunken. Es war ein wunderschöner Spätsommerabend, der den Zuhörern noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Fazit

Ein Abend voller Musik, Emotionen und unvergesslicher Momente: So lässt sich das Konzert von Faber und seiner erweiterten Band in wenigen Worten beschreiben. Vom ersten Takt an füllte sich die Luft mit Vorfreude, und das Publikum wurde auf eine musikalische Reise quer durch Fabers vielfältige Diskografie mitgenommen. Die Magie des Abends lag nicht nur in der Musik, sondern auch in den kleinen Details – von Rosen, die auf die Bühne flogen, bis hin zu persönlichen Anekdoten und humorvollen Momenten. Ein Erlebnis, das den Spätsommer in strahlendem Licht erleuchtete und das Publikum noch lange in Erinnerung behalten wird.

Fotos: Lara Aigner, Ines Mayer
Text: Lara Aigner, Ines Mayer

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