Kakkmaddafakka
Foto: Ines Mayer

Kakkmaddafakka: Wie norwegische Wikinger die Bühne erobern

Hoher Besuch aus Norwegen: Die Indie-Pop-Band Kakkmaddafakka machte auf ihrer Herbsttour 2024 am Samstag, 9. November 2024 auch im Wiener Flex Halt und bewies eindrucksvoll, wie nordische Musiker einen Abend unvergesslich gestalten können.

Vor dem Flex sorgt eine lange Schlange für Verwirrung. Zwei Konzerte finden an diesem Abend parallel statt, und so mancher Kakkmaddafakka-Fan wartet geduldig zwischen Metal-Heads, die sich auf „Pins & Knuckles Faces of Death“ im Flex Café freuen, ohne dabei ihre eher unpassenden Outfits für ein Indie-Konzert zu hinterfragen. Das „Forever Alone“-Shirt zieht am Merch-Stand die Blicke der Anwesenden auf sich. Das Flex füllt sich allmählich, die Stimmung ist voller Vorfreude.

David Bay

Der deutsche DJ und Producer David Bay eröffnete den Abend mit funky Tracks. Mit seinem elektronischen Live-Act zog er das Publikum gekonnt in seinen Bann und verwandelte das Flex in einen funky Disco-Club voller guter Vibes. Seine Performance war ein nahtloser Übergang von entspannten und groovigen House-Beats. Seine neu erschienene Single „Say Hi From Me“ verwandelte das Publikum in eine schwankende Masse, die sich völlig von der Energie von David Bay tragen ließ.

Kakkmaddafakka

So ungewöhnlich wie der Bandname „Kakkmaddafakka“ klingt, so abwechslungsreich ist auch ihre Musik: Von nostalgischen Vibes über Rock-Pop bis hin zu entspannten Indie-Songs war an diesem Abend alles dabei.

Die norwegische Indie-Pop-Band heizte dem Flex mit einer bunt gemischten Setlist ordentlich ein. Der Opener „Touching“ brachte direkt gute Laune ins Publikum – eine Stimmung, die sich den ganzen Abend über hielt. Ein Blick in die Menge zeigte tanzende Fans, denen man die Freude förmlich ansehen konnte. Umgeben war man dabei nicht nur von positiver Energie, sondern auch von skandinavischen Sprachfetzen, denn der ein oder andere Fan war vielleicht sogar extra angereist, um den Auftritt der selbsternannten Wikinger mitzuerleben.

Einer dieser norwegischen Wikinger ist der Leadsänger Axel Vindenes. Eigentlich ließen nur die blond geflochtenen Zöpfe auf die Wikingerherkunft schließen, denn der Rest des Outfits war locker und lässig, passend zur Stimmung des Abends. Nichtsdestotrotz blieben von dem rot-karierten Flanell Hemd und dem weißen T-Shirt nur noch die Goldkette um den Hals übrig. Die dynamische Performance des Leadsängers war voller Energie – so sehr, dass nicht nur er ins Schwitzen kam. Auch die Fans gaben alles und trugen mit ihrer Begeisterung entscheidend zur mitreißenden Stimmung des Abends bei.

Von indie bis zu Rock-Pop

Auch „Restless“, einer der berühmtesten Songs der Band, wurde an diesem Abend gespielt. Dieses Lied symbolisiert das Genre Indie und man kann mit Sicherheit behaupten, dass es zu den Indie-Klassikern gehört. Schließlich klingt „Restless“ genau musikalisch nach dem, was man sich unter Indie vorstellt. Dennoch war nicht nur dieses Genre für diesen Abend angesagt.

Die Band stimmte den funky Song „Heidelberg“ an, der mit seinen rockigen Hints das Publikum nochmal gut anheizte. Unbemerkt holte ein Bandmitglied eine riesige weiße Flagge heraus, sprang mit Eleganz von der Bühne und schwankte die „KAKKMADDAFAKKA“ Flagge in die Crowd herein. Eine absolute einzigartige Performance, die auch dem Publikum gut zu gefallen schien.

Ebenfalls wurden Songs aus dem Album „Diplomacy“ gespielt. „Frequency“ mit sanften Elektro-Pop-Beats und der nostalgische Song „Naked Blue“ waren auf der Setlist. Besonders letzterer erinnert an einen vergangenen Sommer, Jugendliebe und Kindheitsfreunde, an die magischen Momente des Lebens.

Als letzten Song gab es dann noch den von den Fans heiß ersehnten Track „Forever Alone“. Mit diesem Song verabschiedeten sich die norwegischen Wikinger und hinterließen das Publikum in einer wohligen, nostalgischen Stimmung.

Fazit

„We are proud to be back, to create memories on our concerts“, sagte der Leadsänger Axel Vindenes. Durch Tanz und Gesang möchte die Band das Leben und die Freude zelebrieren. Und dies gelang Kakkmaddafakka deutlich. Durch ein abwechslungsreiches Programm, dass einen zum Tanzen, Feiern und Singen veranlasste, aber auch melancholisch über Liebe und Freundschaften nachdenken ließ, hat die norwegische Band die schönen Lebensphasen perfekt in einen Abend wiedergegeben.

Text: Laura Tulagan
Fotos: Ines Mayer

Interesse für Journalismus, Grafik Design und Fotografie- aber auch für Musik& Konzerte. Direkt dabei bin ich bei Indie-Pop, Rnb, Deutsch Rap und lateinamerikanische Musik.