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Gott ist tot

Ein Buch, das die Absenz eines göttlichen Wesens nicht nur auf philosophische Weise in Frage stellt sondern ganz abseits von Nietzsche eine Welt skizziert, in der sich Gott den Menschen offenbarte und dann stirbt.

Eine Junge Frau schleppt sich mit letzter Kraft in Flüchtlingslager in Darfur. Sie ist ausgehungert, verletzt und auf der Flucht vor einer arabischen Miliz, den Dschandschawid. Sie leidet, weniger unter ihren eigen Qualen als unter der Tatsache, die sie dem Unheil auf der Erde machtlos gegenüber steht. Denn sie ist in Wirklichkeit Gott.

Die Gesellschaft gerät ins wanken

Durch ihren Tod in einem der vielen Gefechte in der Krisenregion im Sudan Gerät die öffentliche Ordnung gehörig ins Wanken. Denn nun ist bewiesen das es Gott wirklich gibt, oder eben gab. Denn seine bzw. ihre Sterblichkeit führt jegliche religiöse Lehre ad absurdum. Somit gerät eine Gesellschaft ins wanken, die sich ohnehin schon seit Jahrhunderten wegen Glaubensunterschieden und Moralauffassungen bekriegten.

Die Normalität

Kleriker begehen reihenweise Selbstmord, neue Götzen werden gesucht, Ideologien aufgestellt und verworfen. Kurzfristig scheint es so, als würde das Fegefeuer über die Erde hereinbrechen. Schlußendlich verliert sich die Welt in einem Streit zwischen Darwinisten und Anthropologen, bis die Leugner versuchen, alle Tatsachen zu verdrängen um wieder zur „Normalität“ zurückkehren zu können.
In mehreren Lose zusammenhängenden Episoden skizziert Ronald F. Currie das Bild eines Planeten, der sich auf der Suche nach einem neuen Sinn befindet. Weniger ein Buch über Theologische Fragen als über eine westliche Gesellschaft, die gleichzeitig an mehreren Abgründen zu stehen scheint.

Gott ist tot

von Ronald F. Currie
224 Seiten
Goldmann Verlag
ISBN 978-3442311521

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