Crossing Europe 2021: OAZA/OASIS

Maria und Dragana sind Zimmer-Kolleginnen in einer Einrichtung für Menschen mit geistigen Behinderungen. Sie teilen neben dem Hang zur Selbstverletzung auch das Interesse an einem Jungen Namens Robert. Robert ist schweigsam, und ebenso ein Fan vom Ritzen seiner Unterarme. Zu allem Überdruss wirken die Angestellten der Einrichtung noch überfordert und fehl am Platz. Es dauert nicht lange, bis diese brandgefährlichen Voraussetzungen in ein pubertäres Eifersuchtsdrama ausarten.

Oaza beginnt mit der Ankunft von Maria in der Einrichtung. Kurz darauf ist sie, mit Hilfe von Dragana, auch schon wieder geflüchtet. Ohne wirkliches Ziel vor Augen kehrt sie jedoch bald wieder zurück. Vielleicht treibt sie auch die Hoffnung auf eine Freundschaft mit Dragana wieder zurück. Als die beiden Mädchen ihre Narben an den Unterarmen vergleichen, wird klar, wie toxisch diese Bekanntschaft ist. Dragana erzählt Maria von Robert, einem Jungen, der in der Küche mithilft und nicht spricht. Er soll ihr gezeigt haben wie man sich ritzt und bezeichnet ihn als „Weirdo“. Man hat das Gefühl Dragana will Maria zwar über ihre Bekanntschaft mit dem schmächtigen, stillen Teenager berichten, jedoch ohne ihn zu interessant für sie zu machen. Maria fühlt sich aber genau von dieser Verrücktheit angezogen und beginnt mit ihm eine Liaison.

Robert und Maria treffen sich immer wieder heimlich.

Getrieben von Eifersucht bildet sich Dragana ein, ein Kind von Robert zu erwarten und erzählt es ihrer Erzieherin. Diese reagiert natürlich geschockt und lässt alle Mädchen zur Frauenärztin bringen. Zur Verwunderung Draganas ist aber nicht sie diejenige, die ein Kind erwarte, sondern Maria. Es beginnt ein Schlagabtausch von hasserfüllten Übergriffen, vermeintlichen Versöhnungen und gefolgten Intrigen, welche vom überforderten und unfähigen Personal in der Einrichtung nicht nur nicht verhindert, sondern auch noch genährt werden. Ein tragisches Ende liegt also in der Luft.

Von der anfänglichen Freundschaft bleibt nicht viel übrig.

Das Besondere an Oaza ist: die Protagonisten im Film sind selbst Bewohner und Bewohnerinnen der gezeigten Einrichtung. Die Charaktere spielen zwar erfundene, fiktive Personen, kennen einander aber in Wirklichkeit. Marijana Novakov (Maria) und Tijana Marković (Dragana) sind seit ihrer Kindheit Zimmerkolleginnen und Valentino Zenuni (Robert) ist ein guter Freund von Tijana. Regisseur Ivan Ikić war es ein Anliegen die Umstände unter denen die Jugendlichen  in der Einrichtung leben aufzuzeigen und hofft mit dem Film etwas bewirken zu können.
Oaza/Oasis
Ivan Ikić
Serbien / Slowenien / Niederlande / Frankreich / Bosnien und Herzegowina 2020
color
123 Minuten
Serbisch
OmeU

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