Elderbrook – zwischen Tür und Angel

Am vergangenen Mittwoch präsentierte sich der normalerweise vor allem für Live-Bands bekannte Posthof mit Club-Sounds einmal mehr genreflexibel. Mit seinem Auftritt brachte Elderbrook eine authentische Clubstimmung in den Posthof. Unterstützt wurde er von Ross Quinn.

Ross Quinn

Ross Quinn bewegt sich geschickt zwischen Genres wie House, R&B und elektronischem Pop. Wie Elderbrook verbindet er DJ Performance mit Live Auftritt. Gerade wenn man sich in diesen Genres bewegt ist die Feierlaune des Publikums wohl eher uhrzeitbezogen, und dass die Show um halb acht Uhr abends begann spielte dem Musiker aus Großbritannien nicht ganz so in die Karten. Gestartet hat er sein Set mit einem optimistisch gesehen halb leeren Saal, während sich im Foyer- und Barbereich die Gäste langsam sammelten, aber zu Ende seines Sets hat sich der Raum schon gut gefüllt. Der Auftritt von Ross Quinn hatte etwas mehr konzerthaftes, da er sich nach fast jedem Song beim Publikum bedankte.

Elderbrook

Auch bei Elderbrook war die Stimmung im Saal noch, wie soll man es sagen, im Entstehungsprozess. Es wirkte ein bisschen so als würde eine ungewisse Erwartungshaltung in der Luft liegen, bei der sich das Publikum selbst noch davon überzeugen wollte, dass Elderbrook die Stimmung auf die Spitze treiben kann. Das Publikum war im wahrsten Sinne des Wortes unruhig – nach dem Konzert schrieb ein Veranstaltungsbesucher einen Kommentar, der darauf hinwies, dass Cafés existieren, und jemand der tratschen will bei einem Konzert am falschen Platz ist. Dem kann ich nur zustimmen.

Mit der Zeit wechselte das Reden aber dann doch zu Tanzen, und die Stimmung fand mit einigen Nachzügler:innen noch ihren Weg in den Saal. Die Lichtshow trug maßgeblich zur Atmosphäre bei und schuf eine beeindruckende visuelle Kulisse. Die wechselnden Farben und Effekte verstärkten die musikalischen Höhepunkte und erzeugten eine fesselnde Bühnenshow. Insgesamt war die Show von Elderbrook im Posthof ein spannendes Erlebnis, das eine gelungene Mischung aus Club-Feeling und Live-Performance bot, und ein gutes Beispiel dafür war, wie das Club-Genre auch in traditionellen Konzertsälen wie dem Posthof auf die richtige Atmosphäre treffen kann.

schreibt, fotografiert, filmt. außerdem irgendwie immer überall.