Airbourne Posthof Linz
Foto: Christoph Leeb

Airbourne: Still Ready To Rock

Im ausverkauften Linzer Posthof gastierten am Donnerstagabend die australischen Hardrocker von Airbourne. Ein Rock-Spektakel, das wenige Wünsche offen ließ. Support kam dieses Mal aus Linz: Red Machete durften den Abend eröffnen.

„15 Jahre haben wir auf diesen Scheiß gewartet!“ – so die Worte von Red Machete-Leadsänger Marco Hadzic, als sie den ausverkauften Posthof endlich auch mal oben von der Bühne aus sehen durften. Kein Wunder – selbstverständlich ist es nicht, dass mit Red Machete ausgerechnet ein Local Support als einzige weitere Band neben den australischen Hardrock-Aushängeschildern Airbourne auf der Stage stehen durften. Ein Publikum, das sicher zigmal größer im Vergleich zu sonstigen Crowds war, und ein Publikum, das wie geschaffen für Red Machete schien. Fast schon mickrig wirkt da Setup im Vergleich zu den Marshall-Verstärkerwänden von Airbourne – und doch macht das nichts. „High Tension“ heißt die letzte Platte von Red Machete, die 2021 erschienen ist. Der Nachfolger des Debuts „Bright Lights“ setzt auch dort an, was Red Machete machen. Schnörkellosen Rock, der auch in den 70ern und 80ern funktioniert hätte. Songs wie „Runaway“, „One More Chance“, „Rising High“ reihen sich nahtlos in den klassischen Hardrock dieser Epoche ein, was auch im Posthof an diesem heißen Donnerstag sehr gut angekommen ist. Da verzeihen wir auch, dass die Vocals manchmal in den Gitarrenklängen etwas untergegangen sind. Muss auf einem Live-Rockkonzert wohl so sein. Ein sympathischer Gig einer Band, die sichtlich Spaß hatte, eine Menge von 1200 Besucher:innen zu unterhalten.

Airbourne: Routinierte Hardrock-Show

Eine halbstündige Umbaupause später betreten dann auch Joel und Ryan O’Keefe, Justin Street und das neueste Bandmitglied Brett Tyrell die Bühne. Bereits bei den ersten Takten von „Ready To Rock“ wird deutlich, wohin die Reise geht. Die Marshall-Amps im Hintergrund bieten eine würdige Kulisse für das, was folgen sollte. Eineinhalb Stunden Hardrock-Audienz mit einer der besten Bands, die das Genre aktuell zu bieten hat. „Too Much“, „Back in the Game“ folgen, bevor Joel O’Keefe erstmals einen Ausflug ins Publikum unternimmt. Mit Dosenbier bewaffnet, um den Signature-Headbutt durchzuführen, versteht sich. Publikum? Motiviert! Es folgen eine Stunde Liebeserklärung an den Hardrock, zwischendurch garniert durch die Airbourne’sche Version der Ghostbusters-Titelmelodie. Der ausverkaufte Posthof dankt es mit tosendem Applaus, der Wirt im Beisl dürfte sich ob der Rekordumsätze an der Bierbar ebenfalls glücklich geschätzt haben. „All For Rock’n’Roll“ und „Stand Up For Rock’n’Roll“ beenden dann ein Konzert, wo die Setlist wenige Überraschungen bot. Muss sie auch nicht – denn mit „Live It Up“ und „Running Wild“ wird dann eine Show beendet, die jeden Hardrock-Fan nur mit einem Grinser in die Nacht entlassen konnte. Sicher eines der Highlights der heurigen Posthof-Konzertsaison!

Fotos: Christoph Leeb, Dominic Riedlecker

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.