MAXIMILIAN HECKER: „Am Schluss schlägt man immer auf den Boden auf „
Wenn Maximilian Hecker eines gelernt hat, dann das Glück nicht festgehalten werden kann, flüchtiger Natur ist und sowieso trügerisch daherkommt – so wie die Liebe auch. Und wenn die bessere Hälfte auf und davon ist, dann wird die überschüssige Energie in musikalische Bahnen gelenkt.
MARINA & THE DIAMONDS: Pop à la carte
Eine sehr amerikanische Platte einer unamerikanischen Sängerin: Marina Diamandis packt ihre Gedanken über den Celebrity-Alltag und die Vereinigten Staaten in äußerst eingängige Noten. Naiver, blauäugiger, himmelhochjauchzender Pop, der nicht versteckt, was er sein will. Eine Platte, so süß und gehaltvoll wie Zuckerwatte.
SANTIGOLD: Wenn Takte pluckern
Vier Jahre ist es her, seit Santi White aka Santigold mit ihrem Debüt und dem Song „L.E.S. Artistes“ der anrauschenden Dub-Welle einen eigensinnigen Slogan schenkte. Ehe sie sich versah, galt sie als Impulsgeber für diesen aufkeimenden Trend. Schon bald übernahmen dann andere das Kommando. Die Künstlerin tauchte einige Zeit lang unter, um Kraft zu sammeln […]
H-BLOCKX: Altes Eisen rostet nicht (mit Gewinnspiel!)
Ach was, die gibt’s noch? Die vier gar nicht mal so jungen Männer um Sänger Henning Wehland tun das, was man allgemein unter dem Banner „Comeback“ verbucht. Ein Wiedersehen mit alten Bekannten, bei denen alles, nun ja, beim Alten geblieben ist.
SILVERSUN PICKUPS: Kein Gefühl von Routine
Es gibt nicht wenige Leute, die sagen, die Silversun Pickups aus Los Angeles seien die legitimen Nachfolger der Smashing Pumpkins. Das ist wohl nicht ganz falsch. Sie haben den Sound der 90er ohne Identitätsverlust in die Jetztzeit transportiert – verwinkelter Alternative-Rock, facettenreich, eigenwillig und von Meisterhand gespielt.
THE TEMPER TRAP: Creating something beautiful
Mal subtil, mal offenherzig pluckern und blubbern die Schaltkreise. Elektronik, Synthies und stille Sanftmut hat heuer bislang keine andere Band so ausbalanciert auf einem Tonträger vereint wie The Temper Trap. Hat man die Zugangscodes erst mal geknackt, wartet eine dunkelblaue Atmosphäre, die in zwölf Songs innewohnt. Es gibt wenig Aufgekratztes, dafür viel Herzenswärme.
ALABAMA SHAKES: Unzeitgemäße Zeitgenossen
Verflucht retro klingt sie, die Band um Frontfrau Brittany Howard, und damit einhergehend auch ungemein lebhaft. Alabama Shakes machen fernab aller Vermarktungsstrategien und Trends einfach „nur“ gute Musik.
GOSSIP: Dick im Geschäft
Und auf einmal hat es Klick gemacht: Mit beneidenswerter Unbeschwertheit hat sich Beth Ditto heimlich, still und laut vor drei Jahren in die Herzen der Menschen gesungen. Immer eingängig, nie einfältig. Dieser Triumph bringt das Trio jetzt in die Bredouille. „A Joyful Noise“ bietet nichts Neues, aber Überzeugendes und Schwungvolles aus dem Hause Gossip.
THE MARS VOLTA: Sick of it all
Der Name ist eine Institution, steht für das Experimentelle und Nicht-Angepasste. Zeitgemäße Kategorien? Bei diesem Sound Fehlanzeige. Trotz alledem ist es leider traurige Gewissheit: The Mars Volta sind so vorhersehbar geworden wie ein Regenschauer an einem bewölkten Tag.
ALL THE YOUNG: Gott, der Tod und die Erben
Junge Hüpfer zollen alten Hasen Tribut, werden zu Nachlassverwaltern und eifern vergangenen Helden nach. Tut ja momentan eh keiner so richtig. Trotzdem fehlt All The Young augenblicklich das Alleinstellungsmerkmal.