MICK FLANNERY: Bound by tradition
Traurig dreinschauen will gelernt sein: Der irische Songwriter Mick Flannery weiß, wie’s geht und hat sich für sein jüngst erschienenes Album „Red To Blue“ erneut in melancholische Gefilde begeben und die Traurigkeit ausgekostet. Ob der hierzulande vom Mainstream verschmähte Künstler damit den Durchbruch schafft?
SOPHIE HUNGER: Kein Platz für Kitsch
Romantischer Pop mit honigsüßen Melodien, der jederzeit dazu in der Lage ist, die Krallen auszufahren: Zwischen Unschuld und Spieltrieb hangelt sich Sophie Hunger von einem wunderbaren Kleinod zum nächsten. Die ohnehin schon begabte Songwriterin aus der Schweiz hat noch einiges dazugelernt, doch das Rad neu erfinden sollen andere. Danger? No way!
EFTERKLANG – Melancholisiert
Auf ihrem vierten Album treten Efterklang mit einem Bein aus dem Zwielicht dänischer Melancholie heraus, jedoch nicht ohne den skandinavischen Anstrich links liegen zu lassen. Traditionsbewusst, progressiv, ein Stück weit esoterisch – „Piramida“ ist wie ein Spielplatz, auf dem es Rutschen, Wippen und Schaukeln gibt. Die zwangloseste Platte des letzten Jahres.
ANASTACIA: Bitch with balls
Ein bisschen mehr Dreck, mehr Druck auf den Stimmbändern und mehr Direktheit – Rockröhre Anastacia kehrt nach mehrjähriger Schaffenspause geläutert zurück und präsentiert mit „It’s A Man’s World“ ein Album mit Songs, die ausnahmslos aus der Feder von harten Kerlen stammen. Ein willkommener Perspektivenwechsel, der für die Sängerin wohl dringend nötig war. Die Geschlechterfrage darf […]
ARCHIVE: Interstellar
Sie waren schon immer eigenwilliger als andere. Statt sich auf Lebenszeit an ein bestimmtes Konzept zu binden, schlagen Archive, das Kollektiv um Danny Griffiths und Darius Keeler, immer wieder neue Wege ein. Auf „With Us Until You’re Dead“ kotzen sie förmlich ihr Innerstes nach Außen – man weiß nur nie, wann das geschieht, bevor es […]
Loreen: Instinktgetrieben
Die Musik, tja, die klingt gar nicht mal so außergewöhnlich, doch die Ausstrahlung dieser Frau sollte dazu in der Lage sein, nahezu jeden Skeptiker und Zweifler zu entwaffnen. Melancholie und Hippietum treffen sich neuerdings in der Großraumdisco.
GRIZZLY BEAR: Tightrope walking
Vor fünf Tagen wurde „Shields“, das zweite Album von Grizzly Bear, zum iTunes US Album des Jahres gewählt. Und das ist nur eine von vielen Lobeshuldigungen, die es derzeit hagelt.
DEFTONES: Lavaesk
Wenn die ruhmreichen Beatles die Bezeichnung „beatleesk“ für sich beanspruchen können, dann kann man mit ruhigem Gewissen den Ausdruck „lavaesk“ für die Deftones hernehmen. Vulkanisch, eruptiv und zäh wie heiße Lava bauscht sich „Koi No Yokan“ vor einem auf, doch leider geht das siebte Album der Band weitestgehend überraschungsfrei vonstatten.
SOLIDTUBE: „Der Spaß soll nicht verloren gehen“
Die Letzten werden die Ersten sein – eine oft verwendete Redewendung, die bei der österreichischen Musikformation SolidTube durchaus ihre Berechtigung hat. Als Teilnehmer der Castingsendung „Die große Chance“ (ja, genau die mit Sido als pöbelndes Jurymitglied) hat sich das herzensgute Trio um Sängerin Mandana unprätentiös in die Herzen der TV-Zuschauer gespielt. SolidTube haben es über […]
Placebo: Appetitanregend
Sie können es einfach nicht lassen: Brian Molko, Steve Forrest und Stefan Olsdal spielen wieder mit der Schwere des Lebens und versuchen diesmal, ihr mit der „B3“-EP ein wandelbares Gesicht zu geben. Das ist gelungen. Bevor Placebo 2013 mit siebtem Album zurückkehren werden, schenkt uns das Trio eine fünf Songs umfassende EP als Appetizer.