Crossing Europe 2012 – Ein neuer Trailer fürs Festival!

 Ende April ist es endlich soweit: Filmschaffende aus ganz Europa kommen nach Linz zum Crossing Europe Filmfestival. Um die Cineasten auf die Geschichten einstimmen zu können gibt’s vorm Film einen spannenden Festival-Trailer zu sehen – der dieses Jahr von zwei Absolventen der FH Hagenberg stammt.

Remo Rauscher und Rafael Mayrhofer haben in einer knappen Minute rostigen Schrott zum Leben erweckt und überbrücken dabei spielerisch die Grenze zwischen stahlharter Realität und luftiger Animation. Wir haben Remo vorab zu seiner Arbeit und seiner Leidenschaft für Film befragt. Und am Ende gibt’s auch noch ein paar Festivalpässe zu gewinnen!

Zuallererst: Stell dich doch bitte mal in drei Sätzen selbst vor?
Hallo, ich bin der Remo und habe eine Vorliebe für den Animationsfilm. Früher hab ich in Hagenberg studiert, heute versuch ich mit meiner Filmproduktion selbstständig über die Runden zu kommen. Sonst findet man mich im bei dorftv oder backlab.

Gehörte der Trailer zum Jahr 2012 auch zum Preis des Atelierhaus Salzamt, den du 2011 gewonnen hast? Wenn ja, ist es für dich eine Auszeichnung, „Arbeit“ zu gewinnen?
Filme sind für mich alles andere als „Arbeit“ und: Nein, nicht direkt. Der Local Artist Preis hat mir „lediglich“ einen Atelierplatz im Salzamt verschafft, ohne diesen der Trailer wohl nie in dieser Form realisierbar gewesen wäre. Die Möglichkeit einen 30-quadratmeter-Raum mit rostigem Altmetall vollzumüllen, um dieses dort 24/7 zu schleifen, biegen und quetschen, hat man nicht alle Tage.

Der Auftrag den Trailer für’s nächste Crossing Europe zu machen, kam relativ überraschend, da dieser bisher nur alle zwei Jahre vom Gewinner des Local Artist Programms gestaltet werden durfte. Als Christine mich anrief und die Botschaft überbrachte, war die Freude natürlich RIESIG und demnach auch die Motivation sich voll ins (rostige) Zeug zu legen. Ich hoffe stark, dass der diesjährige Gewinner die gleiche Chance bekommt!

Wie bist du ursprünglich an den Trailer zu Crossing Europe herangegangen? Gab es da Vorgaben, oder konntest du dich da frei entfalten?
Nein, die einzigen Vorgaben waren das Datum und die Logos der Sponsoren. In Co-Regie mit Rafael Mayrhofer – einem Freund aus Studienzeiten – hatten wir demnach fast „Narrenfreiheit“, was die Umsetzung betraf. Rafael’s Vorliebe für animiertes Altmetall und ein gemeinsames Projekt im Sommer davor, haben uns auf die Idee gebracht. Unsere Herangehensweise war relativ banal: „Brutal einfach und gut animiert“.

Warum das Spiel mit der „bizarren Physik“, wie es auf der Festival-Homepage ausgedrückt wird?
Wir suchten nach Szenen, die das volle Potenzial von Stoptrick ausnutzen, um möglichst kurzweilige und surreale Stimmungen zu erzeugen. Zudem hat Metall auch spürbare physische Grenzen, was für uns den Reiz der Animation ausmachte. Dabei stellten wir uns Fragen, wie z.B.: „Wie könnte ein Liebesszene zwischen einer Schraube und einer Mutter im Weltall aussehen?“ oder „Was würde eine ausgebrannte Glühbirne an einer dunklen Straßenecke tun?“. Soll heißen: die meisten Ideen entstanden spontan und im direkten Experiment mit dem Material, was sehr viel Spaß mit sich brachte. Aber vielleicht sind wir auch nur zwei verwahrloste Jungs, die in ihrer Kindheit zuwenig in Mülltonnen spielen durften – wer weiß …

Der Sound erinnert ein wenig an die Horrorfilme der 80er Jahre? Bewusst?
Wenn Dir teilweise ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen ist, dann hat’s wohl einen ähnlichen Effekt. Aber wir haben uns nicht an Horrorfilmen orientiert. Ziel war es eher, die Texturen und Bewegungen mit Sound zu verstärken oder auf ein neues, surreales Level zu heben. Wir hatten beim Animieren bereits einige Einfälle, die wir in einer groben Skizze an unseren Sound Designer weitergaben. Da Sound im Film für mich eine mindestens gleichwertige Rolle wie das Bild spielt, war es besonders wichtig, hier eine ausgewogene Synergie zu finden.

Hat sich dein Zugang als Künstler zu Crossing Europe geändert, nachdem du für das Festival gearbeitet hast?
Nicht im Geringsten. Der Trailer ist für mich als junger Filmemacher eine grandiose Chance gesehen zu werden bzw. eine audiovisuelle Visitenkarte zu hinterlassen. Selbst wenn ich es dieses Jahr nicht geschafft habe, einen neuen Film einzureichen, sehe ich es als Ehre, den wahrscheinlich meistgespielten am Festival produziert zu haben. Auch wenn hinter dem Trailer eine gewisse Werbebotschaft steckt, bleibt neben Logos und Sponsoren genug eigenständiges Potenzial vorhanden, die ich in solchen Projekten gerne finde. Somit hat sich der künstlerische Zugang zum Festival kaum verändert, dafür der persönliche um so positiver.

Crossing Europe für dich in drei Worten?
Film, Kino! Urlaub.


PS: Wir sind natürlich sehr stolz dieses Jahr als Festivalpartern auch mit einem Logo im Trailer vertreten zu sein!

Gewinnspiel
Wir verlosen 2 Festivalpässen und 3×2 Karten für einen Festival-Film deiner Wahl. Besuch unsere neue Facebook-Seite und spiel mit. Bis 11. April kannst du teilnehmen!

Link zum Crossing Europe 2012 Gewinnspiel

www.crossingeurope.at

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.