Journey Through Our World

Petra Lataster-Czisch und Peter Lataster, das film-schaffende Ehepaar aus den Niederlande, hat mit dem Start des Lockdowns ihre Kameras umgedreht. Dabei ist der entschleunigte Dokumentarfilm „Bei door onze wereld/ Journey through our world“ entstanden.

Wieder ein mal wird bei Crossing Europe in der Kategorie „European Panorama Documentary“ ein Film vom niederländischen Ehepaar Petra Lataster-Czisch und Peter Lataster gezeigt. Schon mit „Jij bent mijn vriend“ (You Are My Friend, 2018) oder „De kinderen van juf Kiet“ (Miss Kiet’s Children, 2016) und anderen Filmen machten sich die beiden auf der Leinwand bekannt. Mit ihrem neuen Film treten sie selbst in den Fokus ihrer Linsen und zeigen ihre klein gewordene Welt.

Corona und die Veränderung

Erinnert man sich zurück an den ersten Lockdown in 2020, in dem man Zeit hatte den Frühling genau zu beobachten, jeden neuen Sonnenstrahl auszukosten, liegt immer der Schatten der Ungewissheit darüber. Wie geht man mit der Situation um? Die Nachrichten sind voll von Tod und Leid. Und doch lässt es sich in einer schönen Altbauwohnung mit Garten und netten Nachbarn ganz gut leben, oder? Ein Jahr lang begleiten Petra und Peter sich mit der Kamera. Sie filmen sich beim Essen, bei langen Gesprächen und zeigen auch das Leben ihrer Nachbarn. In dieser stillen Welt fällt es auf, wenn ein lautes Krähenpaar kommt und sich seinen Platz in der kleinen Nachbarschaft nimmt. Plötzlich beschäftigen ganz neue Fragen das niederländische Paar. Wie wird eingekauft? Wie kann man seine Freunde sehen? Was ist wichtig im Leben.

Abschied

Über den ganzen Film werden immer wieder online Telefonate mit Freundinnen gezeigt. Mehr so nebenbei begleitet man eine der Frauen durch eine Chemotherapie. Es wird nicht speziell thematisiert, was das ganze eigentlich bedrückender macht. Trotz der schlechten Qualität der Bildübertragung, kann man sehr gut die voranschreitende Krankheit erkennen. Am Ende gewinnt der Krebs und mit schönen Worten und einer online übertragenen Beerdigung wird Abschied genommen.

Fazit

Es ist kein aufregender Film und auch kein bedrückender Film. Es ist ein Versuch die Realität einzufangen. „Europe we need to talk“ auch über die letzten zwei Jahre. Es waren nicht für alle die schlimmsten oder besten Jahre. Für die meisten waren es Jahre der Unsicherheit und Ruhe. Darüber spricht dieser Film. Zu sehen ist er noch am 01.05.2023 um 11:30 im Movie 2.