Crossing Europe: A Long and Happy Life
Der russische Film „A Long and Happy Life“ spiegelt die Zwangs-Ökonomisierung und der damit einhergehenden Dehumanisierung der Menschen wieder.
Sasha, ein russischer Kartoffelbauer, besitzt Ländereien für dessen Kartoffelernte er Erntehelfer angestellt hat. Doch das Leben als Bauer am Land hat nicht allzu rosige Aussichten, da die meisten Bauern ihren Grund an die hiesige Provinzbank verkaufen, um ein „neues, besseres Leben“ in der Stadt aufzubauen. Als auch Sasha mit dieser Entscheidung konfrontiert wird, entscheidet er sich nach langem Hin- und Her, doch für den Verkauf seiner Ländreien und dessen „mehr profitablen Verkaufspreis“. Bereits ausgemalte Träume, wie eine neue Wohnung in der Stadt, hat er sich mit seiner Freundin Anna zurecht gelegt. Nachdem Sasha bereits für den Deal mit der Provinzbank fix zugesagt hat, muss er nur noch seinen Erntearbeitern diese Nachricht übermitteln.
Das zuerst leicht geglaubte „Spiel“ mit guten Argumenten könne man auch die Erntearbeiter überzeugen, entpuppt sich als Fehlschlag. Anstatt Akzeptanz für seine Entscheidung, bekommt Sasha eine rebellische Widerstands- Idee gegen die Provinzbank von seinen Erntearbeitern zu hören. Langsam kommen ihm Zweifel auf, ob es wirklich richtig war, sich für den Verkauf seiner Ländereien zu entscheiden oder doch mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Provinzbank zu kämpfen.
Da die Erntehelfer eine Eigendynamik entwickeln und sich zu „Widerstands-Kämpfer“ formatieren, fällt Sasha eine neue Entscheidung: Er wird der Provinzbank doch nicht seine Ländereien verkaufen und stattdessen gemeinsam mit seinen Erntehelfern eine eigene illegale Fabrik aufbauen, die Lebensmittel anbaut und dann weiterverkauft. Aber Sasha hat die Rechnung ohne den Wirten gemacht, als die hiesige Provinzbank davon erfährt, geht sie auf die Barikadenseine und seine Freundin Anna verlässt ihn .
Bewaffnet mit klugen Menschenverstand und einen eisernen Willen nimmt Sasha diesen Kampf auf, obwohl die zuerst geglaubten, vertrauenswürdigen „Widerstands-Kämpfer“ sich mit der Zeit von der Widerstands-Bewegung abwenden, um ihr eigenes Leben zu schützen und bessere Perspektiven für sich, anstatt für alle gemeinsam zu schaffen. Als sich alles gegen ihn zu wenden scheint, auch dass sein bester Freund seine Ländereien bei der Provinzbank kaufen will, merkt Sasha, dass er sich nur auf sich selbst wirklich verlassen kann.
Anstatt sich zu verstecken oder in die Stadt zu „flüchten“, stellt sich Sasha den Exekuteuren der Provinzbank und erschießt sie. Zu Hause angekommen, wartet seine zurückgekehrte Freundin Anna auf ihn.
Die Thematik des Filmes, die Zwangs-Ökonomisierung der ländlichen Grundstücke, um mehr Profit zu machen und die damit einhergehende Dehumanisierung der dortlebenden Menschen ist sehr gut herausgearbeitet. Nichts desto trotz, schafft es der Film einfach nicht, genug Intensität zu bekommen und lässt den Spannungsbogen der Handlung brach liegen. Das Ende ist etwas unklar und sehr offen, sodass der Zuschauer nicht wirklich weiß, was er von dem ganzen Film als Grundessenz mitnehmen soll.
Zudem finde ich, dass der Titel des Filmes „A Long and Happy Life“, nur indirekt zu dem Film passt.
Die Bewertung der subtext.at – Redaktion: