VALINA: Ein letztes Mal
Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. So sehr das nach Floskel klingen mag, so sehr passte das irgendwie zu Valina und diesem Abend. Zum krönenden Abschluss von 20 Jahren Bandgeschichte lud die Band vergangenen Samstag zur „Last Show Ever“ in die Stadtwerkstatt und brannte sich über 2 Stunden lang in die Langzeitgedächtnisse der Anwesenden ein.
In der Stadtwerkstatt hatte man Platz geschaffen. Bar und Merch waren vorsorglich in den Nebenraum verlegt worden – eine weise Entscheidung, denn der Konzertsaal war an diesem Abend definitiv rappelvoll. Menschen aus Tschechien, Italien und Spanien waren angereist und drängten sich bei kuscheligen Temperaturen vor der Bühne aneinander, als es leicht verspätet um 22:30 losging. Das Trio Anatol Bogendorfer (Gitarre, Gesang), Florian „Husbert“ Huber (Bass) und Anselm Dürrschmid (Drums) betrat die Bühne, um sich unterstützt von Ausnahme-Saxophonist Werner Zangerle zwei Stunden lang durch ihre komplette Diskografie (inklusive der Abschieds-EP „in position.„) zu spielen. Von Sekunde null an taten sie dies ohne viel Tam-Tam, dafür aber mit spielerischer Finesse, bei der einem das Zusehen eine wahre Freude war und mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen.
Die Ansagen kamen ohne unnötigen Kitsch aus. Es wurde den Wegbegleitern der Band und weit angereisten Fans gedankt, hin und wieder gab es eine Meldung zum Schmunzeln. „Auch nach 20 Jahren hast du es noch immer nicht geschafft, aus mir einen Sänger zu machen“, verlautbarte Sänger Anatol einmal in Richtung Tontechniker. Die Stimmung kippte nie in die Wehmütigkeit ab. Valina feierten sich selbst und all jene, die sie über die Jahre unterstützt haben. Wie erwähnt ohne Protzigkeit und Kitsch, sondern durch eine Performance die wahrlich keine Wünsche offen ließ. Natürlich war es damit nach der regulären Spielzeit noch nicht getan – so eine Abschiedsshow ist ja doch kein Abend wie jeder andere. Und so gab es noch ganze 5 Zugaben zu bestaunen, wo auch Ex-Drummer Claus Harringer noch ein letztes Mal auf die Bühne gebeten wurde, um im krönenden Schlagzeug-Doppel den Schlusspunkt zu setzen.
Dann Verbeugung. Jubel. Zufriedenheit. Und was bleibt am Ende? Die Musik – Für die Ewigkeit.
Danke Valina!
Fotos: Christoph Thorwartl