Crossing Europe 2017: In the Blood
„In the Blood“ zeigt einen jungen Mann in Kopenhagen, dessen Verhalten etwas von ihm fordert, das er noch nicht bereit ist zu geben: Verantwortung.
Freiheit wird von vielen jungen Menschen durch die Abwesenheit von Verantwortung definiert, sagt der Regisseur Rasmus Heisterberg in einem Interview nach der Vorführung. Ein Satz der „In the Blood“ auf den Punkt bringt. Simon, der Protagonist, ist 23, Medizinstudent und lebt mit seinen drei Mitbewohnern in Kopenhagen. Sein Leben neben dem Studium dreht sich um Partys und Frauen. Verantwortung findet er überbewertet, wie er selbst sagt und versucht sich dieser so gut es geht zu entziehen. Nach und nach verändert sich jedoch sein Umfeld, in dem er sich bewegt. Die gemeinsame Wohnung wird verkauft, seine Freunde werden erwachsen und ziehen weiter. Simon jedoch ist für diesen Schritt noch nicht bereit.
Eine Reihe von Ereignissen zwingen Simon mehr und mehr mit dem eigenen Verhalten auseinanderzusetzen. Er bricht einem Freund den Arm, schläft mit der Freundin seines besten Freundes und, wie kann es anders sein, lernt ein Mädchen kennen, in das er sich verliebt. „In the Blood“ veranschaulicht gekonnt das Gefühl der Deplatzierung in einem rasch voranschreitendem Umfeld. Der Film zeigt einen jungen Menschen, der sich nicht zugehörig fühlt und wie dieser innere Konflikt in ihm wütet. Ein innerer Konflikt, der ihn letztlich dazu bringt, Verantwortung für seine Taten zu übernehmen und somit einen weiteren wichtigen Schritt zum Erwachsenwerden zu machen.